Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
bis ^Mai der Angriff der französischen 20. und 19. Division zurückgeworfen. 
Nur unbedeutende Grabenstücke blieben vorläufig in Feindeshand. Cin am 
Abend wiederholter Vorstoß der Franzosen gegen den Eornillet brach im 
Sperrfeuer zusammen, ehe er an die deutschen Kampfgräben herangekommen 
war. Am Ostflügel hatte die 23. (sächsische) Infanterie-Division den Angriff 
teils im Sperrfeuer, teils im Nahkampf gleichfalls abweisen können; weiter 
ostwärts bei der 3. Armee war kein Angriff erfolgt. 
Nicht so schnell entschied sich in der Mitte der angegriffenen Front der 
Kampf um die Höhenstellung vom Hochberg bis zum Pöhlberg. Ersterer 
blieb bei erbitterten Kämpfen längere Zeit im Besitz der Franzosen. Unter 
Einsatz der Reserven der 5. Infanterie-Division und später auch von Teilen 
der 10. Ersatz-Division des Generals der Infanterie Freiherrn von Gayl 
wurde der Feind dann aber bis über seine Sturmausgangsstellung zurück¬ 
geworfen, diese selbst genommen und gehalten. 
Schwer und zeitweise kritisch entwickelte sich die Schlacht an den inneren 
Flügeln der 5. und 6. Infanterie-Division sowie bei letzterer. Hier hatte der 
Feind am weitesten durchstoßen können. Mer die von schwerstem Feuer 
völlig zerschlagene Vorderhangstellung am Keilberge und über die deutschen 
Gräben westwärts bis zur Värenburg waren seine Angriffswellen hinweg- 
geflutet und hatten die vordersten Kampfreserven dicht hinter der 1. Linie 
im „Kipsdorfer Tunnel" eingeschlossen. So waren die Franzosen fast bis an 
die Straße von Nauroy nach Moronvilliers gekommen, ehe sich ihnen andere 
Reserven entgegenwarfen. Der linke Flügel der 5.Infanterie-Division hatte 
sich am Nordwesthang der Värenburg gehalten und von hier scharf zurück- 
biegend eine neue, nach Osten gerichtete Front gebildet. Zum Keilberg hin¬ 
über und nach Norden hin klaffte eine große Lücke. In hartem Ringen kämpfte 
sich bis zum Abend der rechte Flügel der 6. Infanterie-Division wieder auf 
den Nordhang des Keilberges vor; die Höhenkuppe selbst hielt der Feind fest. 
Die Verbindung zwischen Keilberg und Värenburg wiederherzustellen, war 
nicht gelungen und damit auch nicht die Befreiung der im „Kipsdorfer Tunnel" 
eingeschlossenen zwei Kompanien. Die Kampfkraft der 6. Infanterie-Division 
war am Abend nahezu erschöpft, ihre Verluste — wie auch die der 5. Infan¬ 
terie-Division — waren sehr erheblich. Für einen in der Nacht nochmals 
unternommenen Versuch, zum Kipsdorfer Tunnel vorzustoßen, wurden Teile 
der 10. Ersatz-Division eingesetzt, die aber auch nicht zum Ziel gelangten. 
Eine weit nach Norden ausholende, dünne Kampflinie entstand in der Nacht 
zur Verbindung der auseinandergerissenen Flügel beider Divisionen. Die 
Tunnelbesatzung mußte nach dem Fehlschlagen eines am 1. Mai nochmals 
unternommenen Entsatzversuches verloren gegeben werden; sie wehrte sich 
noch bis zum 2. Mai.
	        
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