Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Die Kämpfe der Gruppe Prosnes. 
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der deutschen 5. und 6. Infanterie-Division der Straße Nauroy—Moron- 
villiers und kam damit in den Bereich des starken französischen Artillerieseuers. 
Die 5. Division unter Generalmajor von Wedel, vor deren Front Langer 
Rücken und Cornillet in deutscher Hand waren, kam glatt vorwärts und hatte 
gegen 10° vormittags die Stellung der 29. Infanterie-Division dort erreicht 
oder überschritten, als starkes Flankenfeuer vom Lug ins Land her sie zum 
Stehen brachte. Diese Höhe wurde erst gegen Mittag im Sturm genommen. 
Weiter kam der Angriff hier aber auch zunächst nicht, da er durch Flanken- 
feuer vom Hochberg festgehalten wurde. Die 6. Division unter Generalleut- 
nant Herhuth von Rohden hatte stärker vom französischen Artilleriefeuer zu 
leiden gehabt und sich nach überschreiten der Straße Nauroy—Moronvilliers 
mühsam auf dem Nordhang der Höhen vorwärtsarbeiten müssen. Dabei 
hatte sich die Divisionsfront zu weit nach links gezogen, der Hochberg war 
von Norden her unangegriffen geblieben und übte nun eine sehr lästige 
Flankierung nach beiden Seiten aus, die jede weitere Vorwärtsbewegung 
einstweilen zum Stillstand brachte. Heftiges Feuer der französischen Vat- 
terien auf die Nordhänge der umkämpften Höhen und in das weitere Hinter- 
gelände erschwerte das Herankommen der hinteren Angriffswellen besonders 
bei der 6. Infanterie-Division. 
Die 23. (sächsische) Infanterie-Division unter Generalleutnant Bären- 
sprung war zur befohlenen Zeit mit ihrem Westflügel angetreten und hatte 
in raschem Vorgehen die Vortruppen der marokkanischen Division, die sich 
an die Zwischenstellung östlich vom Pöhlberg herangeschoben hatten, über¬ 
rannt. Dann war die Vorwärtsbewegung auch hier in flankierendem 
Maschinengewehrfeuer, vom Pöhlberg her, zum Stehen gekommen. Gegen 
9° vormittags lag die Angriffsfront etwa 1000 Meter südlich der Zwischen- 
stellung fest. General de V e a u l i e u, der zu dieser Zeit davon Kennt- 
nis hatte, daß die Franzosen auf der Höhenlinie standen und im Begriff 
waren, weiter nach Norden vorzudringen, befahl der 23. Infanterie-Division, 
beschleunigt und kräftig südlich des Pöhlberges vorzustoßen, um der 6. In- 
fanterie-Division das Vorwärtskommen zu erleichtern. Das war aber jetzt 
um so weniger ausführbar, als sich gerade der feindliche Druck im ganzen 
Kampfstreifen der 58. Infanterie-Division vom Poehlberg bis Vaudesin- 
court sehr erheblich verstärkte. Vom Angriff der 6. Infanterie-Division von 
Norden her gegen den Pöhlberg war noch nichts zu bemerken. Die von der 
23. Infanterie-Division zum Wiedervorreißen ihres Angriffs von der 
Suippes heranbefohlenen Divisionsteile waren noch zu weit zurück, um ein- 
greifen zu können; es wurde 1° nachmittags, bis sie herankamen. Da setzte 
ein zweiter, starker Angriffsstoß der Franzosen auf der ganzen Höhenfront 
und ostwärts bis zur Suippes ein. Cr wurde bis etwa 5° nachmittags nicht
	        
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