Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Msne und in der Champagne. 
>7^April ^an^en noch fünf Eingreif-Divisionen, von denen erst geringe Teile eingesetzt 
waren, und als zweites Treffen vier weitere Divisionen verwendungsbereit 
oder doch fast völlig versammelt. Dem Feinde waren sehr schwere blutige 
Verluste zugefügt und an Gefangenen, soweit zu übersehen, mehr als 
2000 Mann abgenommen worden. Beim Oberkommando der 7. Armee wie 
bei der Heeresgruppe festigte sich in der Nacht zum 17. April nach Eingang 
der letzten Meldungen von der Kampffront der Eindruck eines vollen Abwehr- 
erfolges. Freilich waren auch die eigenen Verluste, zumal an den Stellen 
tieferen französischen Einbruchs, recht erheblich. Der französische Heeresbericht 
meldete am folgenden Tage eine Beute von über 10 000 Gefangenen'). 
Z. Ausdehnung des Angriffs auf die l.und Z.Armee am 17. April. 
Beilagen 13 bis 17. 
a) Absichten der Franzosen. 
Der 'Versuch, das ganze deutsche Stellungssystem in einem einzigen 
großen Gewaltsturm zu durchstoßen, war mißlungen. Der Angriffserfolg des 
16. April war hinter den weitgesteckten Zielen so fehr zurückgeblieben, daß 
General Micheler, der ohnehin zu dem Nivelleschen Plan des raschen 
Gewaltstoßes kein volles Vertrauen gehabt hatte*), die Weiterführung der 
Offensivoperation auf eine ganz neue Grundlage stellte. Noch am 16. April 
abends hatte er seiner 6. und 5. Armee als nächste Aufgabe engbegrenzte 
Angriffsziele gesteckt. 
Die 6. A r m e e sollte sich in ihrer Hauptstoßrichtung nach Norden darauf 
beschränken, den Höhenrücken des Chemin des Dames in seinem mittleren 
Teile durch Einnahme der am Nordabhang gelegenen Orte Ailles, Eerny 
und Eourteeon völlig in die Hand zu bekommen. Westlich davon hatte das 
VI. Korps den Höhenrücken zwischen Vraye und Ehavonne zu gewinnen und 
damit den Vorstoß über den Chemin des Dames-Rücken nach Westen zu 
decken, das I. Kolonialkorps erneut zu versuchen, auf der Hochfläche östlich 
von Laffaux und Vauxaillon vorwärtszukommen. Erst nach festem Halt auf 
dem Chemin des Dames-Rücken glaubte General Micheler den weiteren 
Angriff über den Ailette-Abschmtt führen zu können. 
Angriffsobjekte der 5. Armee waren zunächst nur Craonne und die 
dahinterliegende Hochfläche des „Winterberges" für den linken Flügel 
(I. Korps), La Ville aux Vois für die Mitte (V. Korps), die Höhen östlich 
1) Das franz. amtl. Werk gibt die Zahl der deutschen Gefangenen ebenso mit 
10 500 Mann an, davon 3500 bei der franz. 0. und 7000 Mann bei der 5.Armee. 
2) S. 173.
	        
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