Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Der Ansturm gegen die 7. Armee, Gruppen Vailly und Liesse. 
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clerc vermocht hatte, bis in den zweiten deutschen Kampfgraben vorzudringen. 
Hier stand der Kampf. Die Lage im Divisionsabschnitt schien bis auf den 
rechten Flügel gesichert. Unterdessen hatte General von der Osten zum Schutz 
seiner rechten Flanke gegen den französischen Einbruch östlich der Hurtebise- 
Ferme sogleich sein zurückgehaltenes Regiment zum Gegenangriff nach vorn 
gerufen, auch hatte ein Gegenstoß örtlicher Reserven über die Divisionsgrenze 
hinweg am Nordhange des Landrückens entlang die Franzosen wieder etwas 
zurückdrücken können. In der Folge wurde durch flankierendes Infanterie- und 
Maschinengewehrfeuer ihr weiteres Durchstoßen auf Vauclerc verhindert. 
So hatte sich bis etwa um die Mittagszeit an der gesamten Aisne- und 
Chemin des Dames-Front der französische Angriff festgelaufen, und auch 
dort, wo größere Erfolge ihn hätten weitertreiben sollen, waren die Angriffs- 
truppen aus Erschöpfung und unter dem Eindruck außerordentlich hoher Ver- 
luste liegengeblieben. Die französische Artillerie, deren schnell fortlaufender 
Feuerglocke die Sturmtruppen an den meisten Stellen nicht hatten folgen 
können, bemühte sich jetzt, das Zerstörungsfeuer gegen die neuen deutschen 
Kampfstellungen wieder aufzunehmen, um weitere Angriffe vorzubereiten. 
Das Oberkommando der 7. A r m e e hatte bereits vor Angriffsbeginn 
allen Gruppen die vordersten Teile der hinter ihnen stehenden Eingreif-Divi- 
sionen für den Notfall zur Verfügung gestellt. Es hatte frühzeitig Mel- 
düngen über die ersten Kampfereignisse erhalten, aus denen es schließen 
konnte, daß trotz überall errungener Angriffserfolge der Franzofen eine ernst- 
Haft bedrohliche Lage nur an der Front der Gruppe Liesse entstanden war. 
Dort hatte der Feind die Stellung längs des Chemin des Dames nicht nur da, 
wo sie vorderste Kampfstellung war, mehrfach durchstoßen, sondern in be- 
sonders empfindlicher Weise auch westlich von Eerny, wo sie Rückhalt und 
Hauptwiderstandslinie sein mußte, wenn etwa der Stellungswinkel Laffaux— 
Conds—Eerny einmal nicht mehr zu halten sein würde. Unbedingtes Fest- 
halten der Stellung am Chemin des Dames in ihrer ganzen Längenausdeh- 
nung war für die Armee im Augenblick wichtiger als die restlose Wieder- 
gewinnung der verlorenen vordersten Kampflinien. Deshalb sollte der ein- 
gedrückte linke Flügel der Gruppe Vailly, die 183. Infanterie-Division, den 
Kampf vorwärts von Vraye zunächst mit eigenen Kräften durchhalten. Gene- 
ral von Voehn befahl das Vorziehen des Restes der 45. Reserve-Division') 
in die Gegend von Lierval—Grandelain hinter den linken Flügel der 183. In- 
fanterie-Division und unterstellte ihn der Gruppe Vailly, gab ihn aber zum 
*) Da ein Drittel der Division bei der 211.1. D. eingesetzt war, nur noch vier 
Vtle, und vier Vttrn.
	        
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