Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Vergleich der Streitkräfte. 
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Gegenüber dem französischen Artillerieeinsatz von rund 4800 
Geschützen aller Kaliber auf beiden Angriffsfronten zählte die deutsche Ab- 
Wehrartillerie insgesamt 2431 Geschütze aller Kaliber. Dabei überwog auf 
französischer Seite insbesondere das schwere Flachfeuer sehr beträchtlich'). 
Etwa 1000 Flugzeuge standen der französischen Führung für die 
Aufgaben der Luftwaffe vor und in der Schlacht zur Verfügung gegenüber 
640 Flugzeugen auf deutscher Seite. Trotz solcher zahlenmäßigen Unterlegen- 
heit hatten die deutschen Flieger bisher durch größere Aktivität die Vorherr- 
schaft in der Luft behaupten können. Ihre Erkundungstätigkeit war fast 
unbehindert und nahm dem französischen Angriff frühzeitig eine der Grund- 
bedingungen für seinen Erfolg, die Überraschung. 
2. Der Ansturm gegen die 7. Armee am April. 
Am Abend des 15. April war das französische Zerstörungsfeuer merk- 
lich abgeflaut. Es nahm auch in der Nacht zum 16. April, die dunkel und i«. April, 
regnerisch war, nur in einigen heftigen Feuerüberfällen mit Gasgranaten auf 
die Batterien größere Stärke an. Diese Vergasung konnte jedoch die deutsche 
Artillerie nicht hindern, beim Morgengrauen des 16. April planmäßig ein 
viertelstündiges Vernichtungsfeuer auf die französischen Sturmausgangs- 
stellungen zu legen, nach späteren Gefangenenaussagen mit guter Wirkung. 
Trotz schlechtesten Wetters in aller Frühe startende Flieger erkannten und 
meldeten Truppenanhäufung und auffällige Bewegung in den feindlichen 
Linien. Man war auf deutscher Seite des Angriffs gewärtig, als gegen 
6° morgens schlagartig stärkstes Trommelfeuer auf die ganze Front der 
7. Armee einsetzte und den unmittelbar bevorstehenden Infanteriesturm an- 
kündigte. Um 7° morgens brachen bei gleichzeitigem Vorverlegen des Artil- 
leriefeuers die französischen Angriffswellen gegen die Front zwischen Eha- 
vonne (westlich von Soupir) und Eourey (nördlich von Reims) vor. Der 
in dichten Massen vorgetragene Sturmanlauf der französischen 6. und 
5. Armee traf zwar auf eine in ein Trichterfeld verwandelte, in ihren ein- 
zelnen Linien kaum noch erkennbare Verteidigungsstellung, aber auf eine 
Besatzung, die durch die zehntägige schwere Beschießung in ihrer Kampfkraft 
nicht entscheidend erschüttert war. Auch die deutsche Artillerie war in der 
Hauptsache kampfkräftig geblieben, und in der Tiefe der Abwehrzone waren 
viele Maschinengewehre der Vernichtung entgangen. Der in raschem Sprung 
überall in die vordersten Linien einbrechende Gegner wurde meist mit Ge- 
wehr und Handgranate zu wütendem Nahkampf empfangen. In die über die 
I.Stellung hinweg vorwärtsstürmenden Wellen schlug Maschinengewehr- 
feuer, Reserven der Stellungstruppe warfen sich ihnen entschloffen entgegen. 
^Beil?28.
	        
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