Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Doppelschlacht an der Aisne und in der Champagne. 
zum sofortigen Einsatz in die Kampffront zugeteilt, nachdem jetzt so gut 
wie zweifelsfrei feststand, daß auch sie ein starker französischer Angriff tref¬ 
fen würde. 
Der Obersten Heeresleitung lag daran, die Heeresgruppe 
angesichts der bevorstehenden schweren Abwehrkämpfe von Nebenaufgaben 
nach Möglichkeit zu entlasten. Sie hatte daher einem Vorschlage der Heeres- 
gruppe Herzog Albrecht zugestimmt, nach dem die Armee-Abteilung 0 
zu dieser Heeresgruppe übertreten sollte, damit eine einheitliche Vefehlsfüh- 
rung auf beiden Afern der Mosel hergestellt würde. Dementsprechend trat 
lZ. April, die Armee-Abteilung am 12. April zur Heeresgruppe Herzog Albrecht, doch 
sollte die Heeresgruppe Deutscher Kronprinz im Bedarfsfälle auf die damit 
abgegebenen Kampfreserven zurückgreifen können. Andererfeits galt es, im 
Bereiche dieser Heeresgruppe die Verteidigung des Frontabschnittes beider¬ 
seits des Aisne-Laufs von Berry au Vae aufwärts unter einheitliche Füh¬ 
rung zu bringen. Dem Antrage der Heeresgruppe entsprechend, gab die 
Oberste Heeresleitung dazu das Generalkommando des Gardekorps frei. Cs 
sollte die Abschnitte der 5. bayerischen Reserve-Division westlich und 10. Re¬ 
serve-Division östlich der Aisne als neue Gruppe Aisne übernehmen. 
Die Vefehlsübernahme konnte aber erst am 17. April geschehen'). Unterdessen 
hatte die Gesamtbreite der Abwehrfront dazu geführt, daß die Oberste Heeres¬ 
leitung das an der Siegfried-Front entbehrliche Oberkommando der 
I.Armee — General der Infanterie Fritz von Velow mit Major von Klüber 
als Generalstabs-Ches — zum Einsatz an der Abwehrfront überwies. Es 
sollte den Hauptabwehr-Abschnitt an der Grenze der 7. und 3. Armee mit den 
Gruppen Aisne, Vrimont, Reims und Prosnes übernehmen. General 
von Velow traf am 12. April in Rethel, dem neuen Armee-Hauptquartier, 
ein. Die Vefehlsübernahme wurde nach einer für die Unterrichtung im Ab¬ 
schnitt gelassenen Zeitspanne auf den 16. April festgesetzt. 
Während Oberste Heeresleitung und Heeresgruppe so die letzten Vor¬ 
bereitungen für die Abwehrschlacht trafen, war der Artilleriekampf 
ohne Unterbrechung weitergegangen. Auch die Kathedrale von Reims, von 
deren Türmen offensichtlich das feindliche Artilleriefeuer geleitet wurde, konnte 
jetzt nicht mehr geschont werden. Nach vorübergehender Abschwächung des 
iz. und französischen Feuers am 13. April — wie man annahm, durch eine Stockung 
14. April. Munitionszufuhr veranlaßt — stieg es vom 14. April ab wieder zu 
voller Stärke an. Dem seit dem Unternehmen von Sapigneul bekannten fran- 
i) Eine ähnliche für die Fronten beiderseits der Suippes von Aubörive abwärts 
geplante Maßnahme kam nach Beginn der Schlacht und in Rücksicht auf ihren Verlauf 
nicht mehr zur Ausführung.
	        
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