VI. Die Doppelschlacht an der Aisne und
in der Champagne.
A.Vorbereitungen für die Abwehr.
Beilage 1, 1 a und 13.
I.Bis zum Siegfried-Rückzug.
Die nach Süden gerichtete Front des deutschen Westheeres von Soissons
über Reims bis Verdun bildete die langgestreckte Südflanke des Stellungs-
vorsprunges, der nach Nordfrankreich hineinragte, und war damit ein be-
sonders empfindlicher Teil der Gesamtfront. Feindlicher Durchbruch an dieser
Stelle gefährdete die rückwärtigen Verbindungen des ganzen rechten Heeres-
flügels und konnte ihn ins Wanken bringen.
An der Aisne hatten die Kämpfe bereits im Winter 1914/15 mit deut-
schen Erfolgen bei Soissons und östlich ihren Abschluß gefunden. Die
Champagne war im Frühjahr und Herbst 1915 der Schauplatz gewaltiger
französischer Massenanstürme gewesen, denen aber die 3. Armee, abgesehen
von örtlichen Geländeverlusten, mit vollem Erfolge getrotzt hatte. Seitdem
herrschte hier zwar dauernd lebhaftere Kampftätigkeit, zu größeren fran-
zöstfchen Angriffen aber war es nicht mehr gekommen. Sehr viel ruhiger war
die Aisne-Front. Auf ein noch im Januar 1917 von der 7. Armee geplantes
Unternehmen, um das Nordufer des Flusses oberhalb von Vailly vom
Gegner zu säubern und damit der Abwehr größere Stärke zu geben, hatte aus
Mangel an Kräften verzichtet werden müssen').
So liefen die Stellungen der 7. A r m e e des Generalobersten
von Schubert (Chef des Generalstabes Generalmajor von Vorries)
und der 3. A r m e e des Generalobersten von Einem (Chef des General-
ftabes Oberst Martin Freiherr von Oldershausen) von der Oise bei Noyon
bis zur Maas bei Verdun im großen und ganzen noch da, wo sie 1914 nach
dem Marne-Rückzuge entstanden waren.
Am 15. Februar 1917 stieß an der Front der 3. A r m e e in der Ost- ^
champagne bei der Ferme Maisons de Champagne südöstlich von Ripont <5re6ttta,: 1917,
die deutsche 51. Reserve-Division des Generalleutnants Valck, verstärkt durch
0 Bd. XI, S. 179, 506 f. und 514.