Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras und die Lage in Flandern. 
Divisionen an die 4. abgegeben hatte, die Abgabe einer weiteren rückwärtigen 
Division und beschleunigtes Herausziehen von sechs schweren Batterien für 
die 4. Armee. Doch vertrat sie der Obersten Heeresleitung gegenüber die 
Ansicht, daß bei Arras mit starken Teilangriffen doch noch gerechnet werden 
und genügende Abwehrbereitschaft erhalten bleiben müsse. Vei Abgaben an 
die 4. Armee sei deshalb „ein gewisses Maßhalten" geboten. 
Die Ober st e Heeresleitung hatte inzwischen Prüfung der 
Möglichkeit befohlen, weitere Kräfte auch durch teilweises Ausweichen in 
die Wotan I-Stellung, die jetzt einigermaßen verteidigungsfähig war, ein- 
s,.Mai. zusparen. Dazu meldete die Heeresgruppe am 31.Mai, daß diese 
Stellung als operative Stellung ähnlich wie seinerzeit die Siegfried-Stellung 
nicht gelten könne. Wegen ihres geringen Abstandes von der Front und der 
annähernd gleichlaufenden Linienführung würde die Kräfteersparnis beim 
Ausweichen nicht erheblich sein. Der Feind könne in wenigen Tagen vor der 
neuen Stellung stehen und seine Angriffsvorbereitungen rasch nach vorn 
ergänzen. Eine wesentliche Kräfteersparnis würde erst möglich sein, wenn die 
Lage bei der 6. Armee überhaupt ruhiger werde. Man müsse also die gegen- 
wärtigen vorderen Stellungen — abgesehen vom Abschneiden des Vogens 
bei Lens — beibehalten und ausbauen. Dadurch bleibe die Tiefe des gan- 
zen Stellungssystems gewahrt, denn die Wotan II-Stellung sei noch nicht 
nennenswert gefördert. In der Front könne nur bei der Gruppe Souchez 
eine Division eingespart werden. „Enge Besetzung ist sowohl für die Abwehr 
sicher zu erwartender starker Teilangriffe wie für die Förderung des Stellungs- 
ausbaus zunächst noch nötig." Hinter der Front seien nur noch vier Divi- 
sionen statt bisher meist acht vorgesehen; bei weiterer Entspannung der Lage 
könne bei den Gruppen Vimy, Arras und Queant später je eine Division 
herausgezogen werden. 
i.««d2.Zum. Inzwischen befahl die Heeresgruppe am 1.Juni die Abgabe von 
neun weiteren schweren Batterien. Am 2. Juni war der Feind nach ihrer An- 
sicht bei Wytschaete bereits im Vorbereitungsfeuer begriffen. Vermehrte 
Tätigkeit an anderen Frontstellen — so hieß es in der Meldung an die 
Oberste Heeresleitung — solle ablenken und deutsche Kräfte feffeln. Vor der 
6. Armee habe der Gegner südlich der Scarpe sicher eine Division, nördlich 
vielleicht l1^ bis zwei Divisionen sowie Artillerie weggezogen. Die Armee 
sei „so weit geschwächt worden, als es zur Wahrung ihrer Abwehrbereitschaft 
gegen große Teilangriffe zunächst angängig erschien. Weitere Lockerung" 
könne erst erfolgen, wenn sich „klarere Anzeichen dafür ergeben, daß der 
z. I««i. Angriff bei 4. Armee größere Ausdehnung" annehme. Am 3. Juni befahl die 
Heeresgruppe die Verschiebung einer weiteren rückwärtigen Division zur 
4. Armee. Hinter der bisherigen Kampffront der 6. Armee bei Arras standen
	        
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