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Die Schlacht bei Arras.
handenen 19 Panzerwagen wurden zu je zwei bis vier auf einzelne Angriffs-
divistonen zwischen Gavrelle und Croisilles verteilt, die auf Roeux und nörd-
lich angesetzte Division erhielt fünf. An Artillerie traten 2685 Geschütze,
davon 927 schwere, nach und nach ins Feuer').
is. Apru. Bereits am 16. April hatte man bei der deutschen 6. Armee bemerkt, daß
sich an der Kampffront Lens—Cherisy das englische Artilleriefeuer
steigerte. Es war seitdem trotz Schnee und Regen äußerst heftig geblieben.
Die Zahl der feuernden feindlichen Batterien nahm täglich zu. Gräben und
Hindernisse der neuen deutschen Abwehrfront wurden, soweit überhaupt vor¬
handen oder im Entstehen begriffen, erheblich beschädigt; rückwärtige Orte
und Straßen lagen unter dem Feuer schwerster Geschütze. Als Antwort war
die Bekämpfung der feindlichen Artillerie im vollen Gange. Die Führung
drängte nach den Erfahrungen des 9. April immer wieder darauf und führte
der nach den Geschützverlusten jenes Tages durch 39 schwere Batterien ver¬
stärkten Artillerie Munition in großen Mengen zu. Die gefährlichsten feind-
lichen Batteriegruppen sollten zerschlagen werden, bevor sie Aufmarsch und
Einschießen beenden und die deutsche Stellung in gleicher Weise wie beim
ersten Angriff zertrommeln konnten. Bei günstigem Wetter wurde vor allem
nachts Gasmunition eingesetzt.
Die Anzeichen für einen neuen Großangriff steigerten sich von Tag zu
Tag. Die feindliche Infanterie schob sich dicht an die deutschen Linien
heran. Fast täglich wurden zahlreiche starke Vorstöße abgewiesen. Nördlich
der Scarpe war ein Teil, südlich des Flüßchens waren sämtliche Stoß-
divisionen des ersten englischen Angriffs durch frische ersetzt. Zwischen
Souchez-Bach und Scarpe wurden auf 18 Kilometer Breite mindestens acht,
von der Scarpe bis Chsrisy auf neun Kilometer Breite fünf bis sechs feind¬
liche Divisionen in der Front angenommen, dahinter standen vermutlich sechs
bis sieben Divisionen als zweites Treffen.
20. Aprtr. Am 20.April rechnete die Heeresgruppe mit baldigem feindlichen
Angriff. Dabei werde Lens voraussichtlich umfassend angegriffen werden;
nördlich der Stadt, etwa von Loos ab, seien keine Angriffsanzeichen vor¬
handen, im Süden seien die Vorbereitungen etwa zwischen Avion und Arleux-
en Gohelle noch nicht abgeschlossen; von Arleux bis Croisilles, Voraussicht-
lich auch gegen die ganze 27.Infanterie-Division, müsse mit starkem Angriff
gerechnet werden, mit Nebenangriff auch gegen die 2. Garde-Reserve- und
die 3. Garde-Infanterie-Divifion.
Die Stellungen, in denen sich die Truppen schlagen sollten, waren
unterdessen zwischen Acheville und Gavrelle bereits zum Trichterfeld zu-
') Beilage 28.