Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Weitere Kämpfe. — 
Zurücknahme der 18. Reserve-Division. 
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Division einen gemeinsamen Stoß auf Monchy verabredet. Er unterblieb 
ebenso wie ein vom Kommandeur der 3. bayerischen Infanterie-Division, 
Generalleutnant Ritter von Wenninger, der inzwischen den Abschnitt über- 
nommen hatte,für S°nachmittags angesetzter Gegenangriff,weil dieKräfte und 
vor allem die Munition zur Vorbereitung fehlten. Mit dem Herankommen 
weiterer Teile der Bayern begann sich die Lage zu festigen. In der Nacht 
konnte die letzte Infanterie der 17. Reserve-Division herausgezogen werden. 
Die 18. Reserve-Division war durch den Frühangriff mitbetroffen, ihr 
rechter Flügel bis zur Windmühle südöstlich von Monchy zurückgedrückt 
worden, wo Teile der 26. Infanterie-Division nachmittags die Lage wieder- 
herstellten. Die Mitte und der linke Flügel der Division, die vorwärts von 
Gusmappe und westlich von HZninel noch immer dicht hinter und in der 
Siegfried-Stellung standen, waren in den frühen Nachmittagsstunden eben- 
falls von starken Kräften, und zwar mehrmals, umfassend angegriffen worden. 
Von etwa zehn hier anfahrenden Tanks wurden vier durch Artilleriefeuer 
erledigt. Der äußerste Vorsprung der Stellung ging verloren, Wancourt und 
Heninel wurden aber gehalten. 
Die Lage der 18. Reserve-Division war schwierig, selbst wenn Monchy, 
wie mehrfach gemeldet, wieder in deutscher Hand sein sollte. Ihre Stellung 
sprang noch immer weit aus den anschließenden Linien vor. Generalleutnant 
Dieffenbach hatte daher schon um 9° vormittags bei der ersten Nach- 
richt vom Verlust von Monchy der Armee gemeldet, daß die Division nachts 
zurückgenommen werden müffe, wenn Monchy nicht zurückerobert werden 
könne. Am 7° abends holte er die Ansicht des Divisionskommandeurs ein. 
Generalleutnant von Wundt sprach sich für Ausweichen aus. Als die Gruppe 
dann um 10° abends die Räumung bis zum Morgen des 13. April anordnete 
und gleich darauf Nachricht kam, Monchy sei endgültig verloren und feind- 
liche Kolonnen marschierten gegen die Nordflanke an, befahl er sofortiges 
Zurückgehen in die Linie Gusmappe—Höhe 92. Starke Sicherungen sollten 
in der bisherigen Linie zurückbleiben, Teile der inzwischen herankommenden 
35. Infanterie-Division den rechten Flügel stützen. Das Ausweichen konnte, 
vom Gegner ungestört, ausgeführt werden. 
Von dieser Zurückverlegung wurde auch die 220. Infanterie-Division 
betroffen, die selbst tagsüber nicht angegriffen worden war. Sie bog in der 
Nacht zum 12. April ihren rechten Flügel zurück. 
Abgesetzt von diesen Angriffen führten die Briten weiter links einen sehr 
heftigen, aber örtlich begrenzten Stoß gegen die G r u p p e A,die schon an 
diesem Tage von der aufzulösenden 1. Armee') zur 6. Armee übertrat. 
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