Ablösungen und Abwehr weiterer Angriffe.
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schwere, nachmittags und spät abends gegen die deutschen Linien bei und
nördlich von Roeux geführte Angriffe brachen im Abwehrfeuer unter blutigen
Verlusten zusammen. In der Nacht dehnte sich die Division auf Weisung
des Generals von Fasbender nach rechts bis hart an Vailleul heran aus und
nahm die Infanterie der 14. bayerischen Infanterie-Division bis auf ein
Bataillon zurück.
Bei der Gruppe Arras war die Ablösung der 11. Infanterie-Division
durch die 26. (württembergische) Infanterie-Division fchon am 9. April
abends eingeleitet worden. Über die Lage an diesem Abschnitt der Front
war das Generalkommando aber zunächst falsch unterrichtet, anscheinend
durch Meldungen der südlich anschließenden Divisionen: Die eigenen
Truppen sollten über den Monchy-Riegel zurückgedrückt, das Dorf Monchy
bedroht sein. Generalleutnant Dieffenbach hatte deshalb um 7" abends das
in Vitry erwartete vorderste Regiment der 26. Infanterie-Division zur Ver-
fügung der 11. Infanterie-Division gestellt und besohlen, es im nördlichen
Teile des Divisionsstreifens einzusetzen; es habe sich „auf dem Höhen-
rücken nordwestlich Roeux" einzugraben. Mit den zur Zeit westlich von
Roeux befindlichen Teilen der 11. Infanterie-Division sei der „Höhenrücken
im Anschluß daran zu halten und auszubauen". Dieser Befehl führte unbe-
abfichtigterweife zur Räumung der wichtigen Höhe 102 nordwestlich von
Monchy. Gegenbefehle kamen zu spät. So zog sich am Morgen des 10. April
die Kampflinie auf der Höhe hart westlich von Roeux nach Süden zu dem
von der Searpe gebildeten großen Teich und dann auf dem zum Dorfe
Monchy ansteigenden Hang nach Südwesten. Reste der 11. Infanterie-
Division und Teile der 26. und 220. Infanterie-Division zwangen den Feind,
der von der Höhe 102 und von Nordwesten her mehrfach zum Angriff an-
setzte, zu Boden. Mittags sichtbar werdende englische Schwadronen zer¬
stoben im Artilleriefeuer. Der Kommandeur der 26. Infanterie-Division,
Generalleutnant von Hofacker, hatte inzwischen den Befehl im Abschnitt
übernommen.
Die Räumung der Höhe 102 hatte weitere Folgen. Schon in der Nacht
hatte die 17. Reserve-Division ihren rechten Flügel zurückgebogen. In den
Vormittagsstunden räumte sie bei diesiger Luft und Schneetreiben plan-
mäßig auch den Monchy-Riegel. Damit war, ohne daß der Gegner unmittel-
bar drängte, die letzte einigermaßen ausgebaute Linie preisgegeben. Gegen
die neue Verteidigungslinie westlich von Monchy setzte der Feind gegen
2° mittags mit starken Kräften zum Angriff an. Wenn auch die noch immer
unzureichende Artilleriemunition bald verschossen war, so gelang es in den
folgenden Stunden doch, die auch von Tanks begleiteten weiteren Angriffe
der Engländer unter blutigsten Verlusten abzuweisen. Auf dem Kampffeld