Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Ablösungen und Abwehr weiterer Angriffe. 
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schwere, nachmittags und spät abends gegen die deutschen Linien bei und 
nördlich von Roeux geführte Angriffe brachen im Abwehrfeuer unter blutigen 
Verlusten zusammen. In der Nacht dehnte sich die Division auf Weisung 
des Generals von Fasbender nach rechts bis hart an Vailleul heran aus und 
nahm die Infanterie der 14. bayerischen Infanterie-Division bis auf ein 
Bataillon zurück. 
Bei der Gruppe Arras war die Ablösung der 11. Infanterie-Division 
durch die 26. (württembergische) Infanterie-Division fchon am 9. April 
abends eingeleitet worden. Über die Lage an diesem Abschnitt der Front 
war das Generalkommando aber zunächst falsch unterrichtet, anscheinend 
durch Meldungen der südlich anschließenden Divisionen: Die eigenen 
Truppen sollten über den Monchy-Riegel zurückgedrückt, das Dorf Monchy 
bedroht sein. Generalleutnant Dieffenbach hatte deshalb um 7" abends das 
in Vitry erwartete vorderste Regiment der 26. Infanterie-Division zur Ver- 
fügung der 11. Infanterie-Division gestellt und besohlen, es im nördlichen 
Teile des Divisionsstreifens einzusetzen; es habe sich „auf dem Höhen- 
rücken nordwestlich Roeux" einzugraben. Mit den zur Zeit westlich von 
Roeux befindlichen Teilen der 11. Infanterie-Division sei der „Höhenrücken 
im Anschluß daran zu halten und auszubauen". Dieser Befehl führte unbe- 
abfichtigterweife zur Räumung der wichtigen Höhe 102 nordwestlich von 
Monchy. Gegenbefehle kamen zu spät. So zog sich am Morgen des 10. April 
die Kampflinie auf der Höhe hart westlich von Roeux nach Süden zu dem 
von der Searpe gebildeten großen Teich und dann auf dem zum Dorfe 
Monchy ansteigenden Hang nach Südwesten. Reste der 11. Infanterie- 
Division und Teile der 26. und 220. Infanterie-Division zwangen den Feind, 
der von der Höhe 102 und von Nordwesten her mehrfach zum Angriff an- 
setzte, zu Boden. Mittags sichtbar werdende englische Schwadronen zer¬ 
stoben im Artilleriefeuer. Der Kommandeur der 26. Infanterie-Division, 
Generalleutnant von Hofacker, hatte inzwischen den Befehl im Abschnitt 
übernommen. 
Die Räumung der Höhe 102 hatte weitere Folgen. Schon in der Nacht 
hatte die 17. Reserve-Division ihren rechten Flügel zurückgebogen. In den 
Vormittagsstunden räumte sie bei diesiger Luft und Schneetreiben plan- 
mäßig auch den Monchy-Riegel. Damit war, ohne daß der Gegner unmittel- 
bar drängte, die letzte einigermaßen ausgebaute Linie preisgegeben. Gegen 
die neue Verteidigungslinie westlich von Monchy setzte der Feind gegen 
2° mittags mit starken Kräften zum Angriff an. Wenn auch die noch immer 
unzureichende Artilleriemunition bald verschossen war, so gelang es in den 
folgenden Stunden doch, die auch von Tanks begleiteten weiteren Angriffe 
der Engländer unter blutigsten Verlusten abzuweisen. Auf dem Kampffeld
	        
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