Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Schlacht bei Arras. 
g. Apr» vo« i)tm der 220.Infanterie-Division entsandt, kamen abends heran. Zwei englische 
zum Abend. Kavallerie-Divisionen, die nachmittags im Räume nördlich und südlich von 
Tilloy eingetroffen waren, hatten keine Möglichkeit zum Eingreifen gefunden. 
Gegen die vormittags noch nicht angegriffene 18. Reserve-Division des 
Generalleutnants von Mündt hatte sich das schon seit der Nacht anhaltende 
schwere englische Feuer gegen Mittag zum äußersten gesteigert. Der An¬ 
marsch feindlicher Truppen wurde erkannt. Der Angriff schien bevorzustehen. 
Bedenklich war, daß die Artillerie durch Feuer zur Unterstützung des nörd¬ 
lichen Nachbarn auch hier den größten Teil ihrer Munition bereits ver- 
braucht hatte. Trotzdem konnte die Division bei den nunmehr beginnenden 
mehrfachen Angriffen, auch mit Tanks, ihre gut ausgebaute Stellung halten. 
Nur der äußerste rechte Flügel wurde schließlich infolge des tiefen Einbruchs 
bei der 17. Reserve-Division zurückgedrückt. Einzelne Batterien hatten sich 
verschossen; es gelang erst am späten Nachmittag, wenigstens den dringendsten 
Munitionsbedarf heranzubekommen. Verstärkungen hatte die höhere Füh¬ 
rung nicht zuführen können. Doch war die Division allein imstande, englische 
Massen, die um 7° abends zu einem letzten Angriff vorbrachen und zum Teil 
in den vordersten Gräben eindrangen, durch Gegenstöße bis auf ein unbe¬ 
deutendes Cngländernest am linken Flügel wieder hinauszuwerfen. 
Die links benachbarte 220. Infanterie-Division unter Generalmajor 
von Baffewitz hatte nachmittags mehrere feindliche Vorstöße abgewiesen; 
nur an einer schmalen Stelle hatte sich der Feind im vordersten Graben fest- 
setzen können. Statt der abgegebenen Kräfte waren ihr nachmittags drei 
Bataillone der 26. (württembergischen) Reserve-Division zugewiesen worden. 
kl) Maßnahmen der höheren Führung. 
Auf den Flügeln der britischen Anstürme, bei den Gruppen Loos im 
Norden und Aim Süden, war es am 9. April zu keinen größeren Kämpfen 
gekommen. Der Angriff hatte im Norden über Givenchy, im Süden über 
Croisilles nicht hinausgegriffen; der erwartete Vorstoß von Nordwesten auf 
Lens war ausgeblieben. Die ständigen Besorgnisse der 6. Armee und der 
Gruppe Souchez') hatten sich in dieser Hinsicht als unbegründet erwiesen. 
Doch hatte sich bei Lens das Feuer gegen die 80. Reserve-Division und bei 
Bullecourt—Queant gegen die Gruppe A zu großer Heftigkeit gesteigert. 
Der ganze Ernst der Lage war erst spät erkannt worden, denn der Feind 
hatte in den ersten Stunden des Angriffs durch sein Artilleriefeuer einen 
nahezu „undurchdringlichen Vorhang" hinter das vordere Kampfgelände 
gezogen^). Die Führung lag, soweit sie unter den gegebenen Verhältnissen 
l) S. 188 und 191 ff. — 2) Schreiben des damaligen Generalstabschefs der Gruppe 
Arras, Oberst a. D. von Thaer, vom Februar 1939.
	        
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