Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Steigerung der englischen Kampftätigkeit. 
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sich auch hier und hielt an. Immer mehr Batterien, auch schwersten Kalibers, 
und Minenwerfer traten beim Feinde auf. Ihr Feuer lag vom 4. April ab 
mit nur selten verminderter Heftigkeit Tag und Nacht von Angres bis 
Neuville-Vitasse als planmäßiges stärkstes Zerstörungsfeuer auf den Stel- 
lungen der Infanterie, später auch auf einem Teil der Beobachtungsstellen 
und Batterien der 6. Armee sowie auf Straßen und rückwärtigen Ortschaften. 
Fernfeuer schlug bis zur Linie Henin-Lißtard—Viache. Die — wie man 
annahm — mehrere Tage währende Feuervorbereitung für den Angriff hatte 
offenbar begonnen. Vis zum 5.April hatte sich der tägliche Munitionsauf- 
wand des Gegners im Vergleich zu dem im März nahezu verdoppelt. Die 
deutschen Gräben wurden vielfach in Trichterstellungen verwandelt, die Hin- 
demiffe zerstört. Die englischen Infanterievorstöße dauerten an. Stellen- 
weife handelte es sich um größere, mehrfach wiederholte Angriffe, die aber 
sämtlich abgewiesen wurden. Vor den Vimy-Höhen waren jetzt vier kana- 
dische Divisionen eingerückt; ihnen abgenommene Gefangene hatten den An- 
griff auf die Vimy-Höhen für die nächsten Tage angekündet. Beiderseits 
von Arras, im Raum von Eeurie bis St. Martin, standen anscheinend vier 
englische Generalkommandos^). 
Z. Die leyten Tage vor dem Angriff. 
Aus der Gesamtheit der Vorgänge und Nachrichten ergab sich im Laufe 
des 5. April, daß der englische Angriff nicht — wie bisher für möglich ge- 
halten — erst in Wochen, sondern offenbar schon in den allernächsten Tagen 
zu erwarten sei. Die ObersteHeeresleitung sorgte für Beschleuni- 
gung aller zu treffenden Maßnahmen. Am Nachmittag ließ General Luden- 
dorff nach dem Stande der Artillerieverstärkung fragen. Als sich dabei ergab, 
daß von den zugewiesenen Batterien der größte Teil noch fehlte2), drängte 
er auf beschleunigtes Bereitmachen der zur Instandsetzung auf Übungsplätze 
gesandten Batterien. Am 6. April vormittags forderte er schärfere Bekämp- 
fung der feindlichen Artillerie. Auch die Heeresgruppe drängte nunmehr auf 
größeren Munitionseinsatz. General von Kühl zeichnete für eine an diesem 
Tage stattfindende Besprechung auf: „Ludendorff sagt, es kann mehr ge- 
schössen werden." Bei der Besprechung, die mit den Generalstabschefs der 
6. Armee und ihrer Gruppen in Douai stattfand, handelte es sich im übrigen 
um die gesamte Organisation für die Abwehrschlacht, vor allem um Ver- 
Wendung von Artillerie, Gasmunition und Infanterie-Fliegern. 
:) XVII., VI., VII. und (irrtümlich angenommen) XIX. Korps. 
2) Mitteilung des Obersten z. 03. von Tylander, damals Erster Genst. Offz. des 
A. O. K. 6, vom Februar 1939.
	        
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