Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Verstärkung der Front gegen Überraschungsangriff. 
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Reserve bereitgelegt werden, die der höchsten Tageszuweisung während der 
Somme-Schlacht entsprach'). An Luftstreitkräften sollte die 6. Armee derart 
verstärkt werden, daß sie über 17 (bisher zehn) Flieger-Abteilungen (darunter 
zwölf für Artillerie), sieben (bisher zwei) Schutzstaffeln, sechs (bisher drei) 
Jagdstaffeln und sieben Lustschiffer-Abteilungen mit 19 (bisher 14) Ballonen 
verfügte. Auch einige Arbeitskräfte wurden zugewiesen, so daß sich außerhalb 
der Divisionsverbände 28 Pionier-, 14 Mineur-, 58 Armierungs-Kom¬ 
panien, siebeneinhalb Gefangenen- und zwei Zivilarbeiter-Vataillone bei der 
Armee befanden. Fernsprechtruppen und -Gerät sowie Kraftwagenkolonnen 
rollten gleichfalls heran. 
Damit hatte die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
der 6. Armee, wie sie ihr am 22. März schrieb, alle Verstärkungen zukommen 
lassen, die sie zum sicheren Abweisen eines feindlichen Äberraschungs- 
a n g r i f f s für erforderlich hielt. Mehr erschien zunächst nicht notwendig. 
Zwar könne der Feind, der durch die Siegfried-Bewegung ebenfalls Kräfte 
freibekomme, sich demnächst umgruppieren und zum Durchbruchs- 
angriff gegen die 6. Armee ansetzen. Dazu seien aber gewaltige und 
lange andauernde Vorbereitungen nötig, die bei aller Geheimhaltung nicht 
verborgen bleiben würden. Sobald sich Anzeichen dafür zeigten, müßten alle 
für eine Abwehrschlacht nötigen Kräfte eingesetzt werden. Der Bedarf sei 
für die bedrohte Front von La Vassse bis südöstlich von Arras zu berechnen 
und zu melden. 
2. VlaA)dem Siegfried-Rückzug. 
Wenn sich in den nächsten Tagen eine zunehmende Verstärkung der 
feindlichen Front herausstellte, so nahm sie doch noch kein solches Ausmaß 
an, daß die 6. Armee oder die Heeresgruppe mit einem unmittelbar bevor- 
stehenden Durchbruchsangriff rechneten. Hinter der feindlichen Front wurden 
durch die Luftaufklärung starker Eisenbahn- und Straßenverkehr und eine 
weitere Vermehrung der Anterkunftsanlagen erkannt und bei Arras dank 
reger Patrouillentätigkeit der Infanterie das Einrücken als gut bekannter 
britischer Divisionen festgestellt. Das vier bis fünf Divisionen starke Kana- 
dische Korps, das früher in etwa 14 Kilometer Breite zwischen den Straßen 
Lens—VZthune und Lens—Arras gestanden hatte, schob sich nach Süden vor 
den Vimy-Höhen zusammen; es war — wie sich aus einer schon am 12. März 
bei einem Gefangenen gefundenen Aufzeichnung ergeben hatte — für einen 
Angriff ausersehen, bei dem das nördlich anschließende englische I. Korps 
') 14V- Munitionszüge mit 107 000 Schuß für Feldkan., 42 000 Schuß für l. F. H., 
24000 Schuß für f. F. H., 4000 Schuß für Mrs., 10 000 Schuß für lO om-Kan.
	        
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