Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Die Front der 6. Armee. Abwehr feindlicher Vorstöße. 
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lichem Angriff gerechnet werden müsse". Ein Generalkommando und eine 
Division konnten daraufhin Ende Februar nordöstlich von Arras in die 
Front eingeschoben werden, eine weitere Division wurde Anfang März 
hinter den Vimy-Höhen bereitgestellt. 
Unterdessen nahmen feindliches Feuer und feindliche Vorstöße an der 
Front, vor allem an den Vimy-Höhen, immer mehr zu. Am 1. März schlugen März, 
die 16. bayerische Infanterie- und die 79. Referve-Division bei Souchez einen 
Angriff ab, an dem vier kanadische Bataillone beteiligt waren. Man machte 
Gefangene und zählte Hunderte von Gefallenen vor der Front. Unter der 
anhaltenden Kampftätigkeit, verbunden mit stärkstem Artillerie- und Minen- 
feuer, und bei ständig nasser Witterung litten die eigenen Truppen und Stel- 
lungen ganz erheblich. 
Vis Mitte März war eine bemerkenswerte Verstärkung des Gegners 
erkannt; die englischen Divisionen schienen in schmalen Abschnitten und tief 
gegliedert zu stehen. Im Räume nordwestlich von Arras bis St. Pol 
herrschte reger Straßen- und Vahnverkehr zur Front, weite Truppenlager 
waren stark belegt. Die Tätigkeit der feindlichen Flieger hatte zugenommen; 
ihr Schwerpunkt lag eindeutig auf dem Raum zwischen Lens und Arras. 
Generaloberst von Falkenhausen rechnete mit einem Angriff gegen 
die Vimy-Höhen, der jedoch noch nicht unmittelbar bevorstehe und wohl nur 
den Besitz der Höhen, jedoch nicht einen operativen Durchbruch zum Ziele 
haben werde; für einen solchen bedürfe der Gegner weiterer Vorbereitungen. 
Vom 16.März an nahm der linke Armeeflügel am Siegfried- ig.Marz. 
Rückzüge teil, indem er unter Hinzutritt einer Division der südlich an- 
schließenden 1. Armee aus der Front Tilloy—Ficheux in die vier Kilometer 
längere Linie Tilloy—Bullecourt (ausschließlich) zurückschwenkte. Hier stand 
er in der dem Gelände sorgfältig angepaßten, aber doch noch recht unfertigen 
Siegfried-Stellung. Vor der Front wurden die Orte in der Linie Neuville- 
Vitasse—Croisilles von Vortruppen gehalten. Das Hauptquartier der 
6. Armee wurde von Douai nach Tournai und damit hinter den rechten 
Flügel verlegt. Für den linken Armeeflügel hatte sich die Gesamtlage durch 
das Zurückbiegen wesentlich ungünstiger gestaltet. War bisher die Stadt 
Arras von den deutschen Stellungen umfaßt und daher ein Angriff aus ihrem 
Räume kaum zu erwarten gewesen, so hatte jetzt die deutsche Front südöstlich 
davon einen Knick, so daß der Feind zu umfassendem Angriff ansetzen konnte. 
Die Stadt Arras selbst wurde für ihn ein wertvoller Bereitstellungsraum 
zu solchem Angriff. 
Am 18. März, als die Siegsried-Bewegung in vollem Gange war, i«. Marz, 
urteilte dieObersteHeeresleitun g'), an der englischen Front könne 
') S. 83 f.
	        
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