Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Revolution in Rußland. — Vesorgnisie Italiens. 
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etwa vom 15. April ab auf einen Angriff von annähernd 80 deutschen und 
österreichsch-ungarischen Divistonen gefaßt sein. General R i v e l l e wandte 
sich an den italienischen Kriegsminister, damit General Cadorna sich „den 
früher getroffenen Entscheidungen anpasse"'). Bei einer neuen Besprechung 
in Udine am 23. März mußten aber die dorthin entsandten Generale Robert- 
son und Weygand die gleichen Einwände hören. General Cadorna stellte jetzt 
die klare Forderung nach direkter Hilfe; sonst könne er genötigt sein, den 
Rückzug hinter den Tagliamento und vielleicht den Piave ins Auge zu fasten. 
Daraufhin forderte General Nivelle die englische wie auch die französische 
Regierung auf, die Bedingungen zu nennen, unter denen französische und 
englische Truppen an der italienischen Front eingesetzt werden könnten. Den 
italienischen Oberbefehlshaber bat er am 28. März um die Zustimmung dazu, 28. März, 
daß sich einer seiner Generale über die taktischen Verhältniste des Einsatzes 
französischer Kräfte an Ort und Stelle unterrichte; als Gegenleistung erwarte 
er möglichst starke Mitwirkung an der großen allgemeinen Offensive vom 
ll). April ab. Für die gegebenenfalls Italien zu leistende Hilfe schlug er fol- 
gende Formel vor: „Im Falle einer starken Offensive im Trentino verpflichtet 
sich die französische Regierung, die italienischen Armeen direkt zu unterstützen, 
wenn die Lage an der sranzösisch-englischen Front in diesem Augenblick die 
Entnahme der nötigen Verbände erlaubt." Es sollte dann sofort der Kom- 
mandostab nach Italien abgehen, darauf die schwere und schwerste Artillerie, 
endlich eine gewisse Anzahl von Insanterie-Divisionen folgen. Der Zeitpunkt 
der Entsendung sollte dem Ermessen der französischen Heeresleitung über- 
lasten bleiben. 
Das französische Kriegskomitee sandte General Foch nach Italien, der 
vor allem seinen Einfluß im Sinne einer energischen Beteiligung an der 
allgemeinen Offensive zur Geltung bringen sollte; England schickte eine 
Militärmission mit gleichen Weisungen. Die Aussprache zwischen den 
Generalen Foch und Cadorna fand am 8. April statt, als bei Arras die große ». Apru. 
englische Offensive gerade beginnen sollte und die französische an der Aisne 
und in der Champagne nahe bevorstand. Damit waren die deutschen West- 
kräfte gebunden; die Gefahr für Italien war so gut wie beseitigt. Trotzdem 
kam man zunächst nur zu folgendem Ergebnis: Da die Lage des italienischen 
Heeres sich durch Schaffung neuer Divisionen, Vermehrung der Artillerie 
und Verstärkung der Verteidigungseinrichtungen gebessert habe, könne es 
einem österreichisch-ungarischen Angriff durch das Trentino nunmehr mit 
eigenen Kräften begegnen. Wenn aber deutsche Truppen an diesem Angriff 
teilnähmen, so sei erfolgreicher Widerstand nur drei Wochen lang möglich. 
0 Cadorna, Bd. II, S. 47.
	        
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