Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Erwägungen über Durchführung des Zurückgehens. 
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Überflutungen zu sichern. Die Nachhuten der Divisionen sollten etwa ein 
Drittel der Gefechtsstärke betragen, einzelne weittragende Batterien und 
Geschütze sowie Kommandos für die letzten Zerstörungen beim Zurückgehen 
ihnen beigegeben werden. Ernstere Rückzugskämpfe waren zu vermeiden. 
Es kam nach Ansicht der Heeresgruppe mehr darauf an, die Siegfried-Stellung 
unversehrt zu erreichen, als darauf, während des Rückzuges dem Feinde durch 
Kämpfe noch Aufenthalt zu bereiten. Diesen sollte er durch die Zerstörung 
des Gebietes finden. Besonders gefährdet erschienen während und nach der 
Rückzugsbewegung die an die Siegfried-Stellung beiderseits anschließenden 
Frontteile. Dorthin waren daher rechtzeitig Verstärkungen zu führen, Nord- 
und Südflügel der Siegfried-Stellung waren schon in den letzten Alberich- 
Tagen mit Infanterie und Artillerie zu besetzen. Auch wurde gegen Ende 
Dezember — wenngleich die Förderung des Baues der Siegfried-Stellung 
die dringlichste Aufgabe blieb — der nördlich an sie anschließende Teil der 
hinter der 6. und 1. Armee geplanten „W otan-Stellun g"1) in Angriff 
genommen. Es handelte sich bei dieser um eine Anlage im Sinne der von der 
Heeresgruppe bereits im September vorgeschlagenen Stellung^), nur wesent- 
lich näher der bisherigen Front. Man hoffte, im Februar so weit zu sein, 
daß alsdann der Vau der Wotan-Stellung in ihrer ganzen Ausdehnung von 
Lille bis nördlich von Psronne in den Vordergrund treten konnte. Ob und 
in welche Stellung einmal zurückgegangen werden sollte, war noch nicht ent- 
schieden. 
Die Auffasiung der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht, wie sie in einem Januar 
„Vorschlag für die Operationen auf dem westlichen Kriegsschauplatz im 
Frühjahr 1917" der Obersten Heeresleitung Mitte Januar vorgelegt 
wurdet, erfuhr bis zum Ende dieses Monats eine wesentliche Änderung. 
Während die Heeresgruppe bei den Erwägungen zu diesem Vorschlag von 
der Voraussetzung ausging, daß „wir uns im wesentlichen in den gegen- 
wärtigen bis zum Frühjahr instand zu setzenden Stellungen behaupten wollen 
und daß nicht in die »Siegfried—Wotan-Stellungen« zurückgegangen 
werden soll", machten gegen Ende Januar die Folgen der ungewöhnlich 
ungünstigen Witterung eine erneute Prüfung der Lage und damit auch eine 
Prüfung der Frage der Ausnutzung der großen rück- 
wärtigen Stellungen im Frühjahr 1917 erforderlich"). Die 
Siegfried-Stellung war, wenn auch ihr Ausbau in den letzten Wochen 
') 6. 62. 
-) S. 119. 
3) Bd. XI. 6.503 ff. 
4) Vd. XI, 6.510 ff.
	        
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