Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

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Die Angriffspläne der Entente bis Mitte März. 
Wwter im eigenen Lande und in Amerika der Raumnot zu steuern. Letztere Aufgabe, 
von der auch eine Bremsung der schnell steigenden Frachtkosten und Lebens- 
mittelpreise abhing, übernahm ein Ende Dezember ins Leben gerufenes 
Schiffahrtsministerium. 
Im Verfolg einer am 23. Januar in London abgehaltenen Konferenz 
entwickelte man als wirksamste Sicherung gegen Anterseeboots-Angriffe das 
System der Geleitzüge, zunächst im Mittelmeer und im Kanal, vom Mai 
ab auch im atlantischen Verkehr. Gleichzeitig wurde die ganze Deutsche Bucht 
zwischen Dänemark und Holland vom 7. Februar ab für gefährdet erklärt, 
und am 21. Februar verkündete die Admiralität den Durchsuchungszwang für 
alle neutralen Schiffe. Im übrigen wurden Fesselballone, Wasserflugzeuge, 
Patrouillenboote in steigendem Maße zur Aufklärung und Sicherung ein- 
gesetzt; die Bewaffnung der Handelsschiffe machte schnelle Fortschritte. Als 
besonders bedrohte Meeresteile erschienen die Gewässer um Irland, der 
Kanal und der Golf von Viscaya. 
B. Die Vorbereitung der großen Offensive in Frankreich. 
Beilagen 1, 2 und 4. 
l. Der Plan des Generals Nivelle. 
Die grundlegende Neuerung, durch die General Nivelle den Sieg auf 
dem Hauptkriegsschauplatze zu erringen hoffte,war die Abkehr von dem 
allzu langsam wirkenden bisherigen Angriffsver- 
fahren. Wohl hatte bereits Marschall I o s s r e einer Beschleunigung 
das Wort geredet, wenn er der Truppe als Ergebnis der in der Somme- 
Schlacht gemachten Erfahrungen breite Angriffsfronten, tiefe, mindestens 
bis zur feindlichen Artillerie reichende Angriffsziele und schnelle Angriffs- 
folge ans Herz legte. Noch deutlicher zeigte sich die beginnende Abkehr von 
dem Grundsatze des langsamen Durchnagens der feindlichen Stellungen in 
der von ihm gegebenen Anregung, gerade General Nivelle an die Stelle des 
Generals Foch zu setzen und ihn damit zum Führer der mit dem Hauptangriff 
des Jahres 1917 zu betrauenden Heeresgruppe Nord zu machen. General 
Nivelle stand im hellen Lichte seiner jüngsten Erfolge bei Verdun und 
galt der „jungen Schule" der Generalstabsoffiziere als Ergründet des 
großen, bisher nicht gelösten Rätsels, wie man mit erträglichen Verlusten 
das feindliche Stellungssystem überwinden und zum operativen Durchbruch 
kommen könne. 
Mit der Ernennung zum Obersten Befehlshaber der französischen 
Armeen in Frankreich hatte er zu dem von seinem Vorgänger für das Jahr
	        
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