Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

so 
Die Angriffspläne der Entente bis Mitte März. 
Wwter 19. Januar wurde General Foch für den nach Petersburg entsandten General 
1916/1?* de Castelnau') Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Ost, deren Front von 
der Schweizer Grenze bis St. Mihiel reichte. Am 20. Februar erhielt er 
die Bestimmung, im gegebenen Augenblick die Führung einer an der 
Schweizer Grenze neu zu bildenden Heeresgruppe zu übernehmen, die aus 
der 7., 10. und I.Armee mit zusammen 30 Divisionen Infanterie be¬ 
stehen sollte. 
Die Vorbereitungen waren inzwischen weiter gefördert worden. Es 
erwies sich aber als recht störend, daß die Anfangsaufgaben der Armeen 
in völliger Abhängigkeit von dem unbekannten Faktor der Haltung der 
Schweiz standen und daß deren Vundesbehörden allen Sondierungen gegen¬ 
über sich vorsichtig zurückhielten. Die Schweiz bezeichnete es als ihren vor- 
nehmsten Wunsch, außerhalb des Krieges zu bleiben, und setzte am 16. Januar 
zwei ihrer sechs Divisionen auf Kriegsfuß^). Erst am 21. Februar gelang es, 
das Schweizer Einverständnis zu Besprechungen über militärische Hilfe- 
leistung zu erhalten. Beunruhigende Nachrichten über deutsche Pläne, die 
Anfang März an die Bundesregierung gelangten, veranlaßten sie, sowohl 
die Mobilmachung des Restes der Armee zu beschleunigen als auch General 
Weygand, den Generalstabschef des Generals Foch, in Bern zu empfangen. 
In einer Unterredung zwischen diesem und dem Schweizer Generalstabschef, 
Oberst Sprecher von Bernegg, am ö. und 6. April 1917 wurde abgemacht, 
daß die französische Armee nur auf Wunsch der Bundesregierung die Grenze 
überschreiten dürfe und daß dieser Wunsch nur ausgesprochen werden würde, 
wenn die Deutschen ein Ultimatum an die Schweiz richten oder bedrohliche 
Massen an der Grenze zusammenziehen sollten. Die für diesen Fall zu tref¬ 
fenden Abwehrvorbereitungen der Schweiz kamen aber nicht so schnell in 
Gang, wie es nach französischer Ansicht nötig gewesen wäre. Mit dem Bau 
der geplanten Stellungen wurde erst am 11. Mai begonnen. 
In der Zwischenzeit hatte General Foch am 14. März die Vor- 
bereitungen für die Versammlung seiner Heeresgruppe beendet. Man 
begann mit der Anlage von Feldbefestigungen an der Grenze. zwei 
Millionen Granaten, Taufende von Tonnen Pioniermaterials wurden auf- 
gestapelt, Stellungen für Geschütze aller Kaliber und Maschinengewehr- 
nester längs der Grenze ausgesucht, Schußtafeln aufgestellt, Panorama- 
fkizzen angefertigt, optische und telephonische Verbindungen vorbereitet. 
Zum Abschluß aber kamen alle diese Arbeiten erst im Laufe des Sommers 
oder noch später. 
') e.95ff. 
2) Vd. XI, S. 510.
	        
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