Volltext: Die Kriegsführung im Frühjahr 1917 (12. 1939)

Lage an der Westfront. 
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Front, namentlich gegen die Höhen von Wytschaete—Messines und die 
Vimy-Höhen Angriffe mit begrenztem Ziel ansetzen werden". 
Über den Zeitpunkt des Angriffs hieß es, daß „nach ver- 
schiedenen Nachrichten" mit dem Beginn „etwa vom 10. März ab gerechnet 
werden" müsie. Das war früher als die Funksprüche über die Petersburger 
Konferenz besagt hatten. Da die Ausarbeitung den Heeresgruppen zuging und 
damit auch die Unterlage für deren Abwehrvorbereitungen bildete, ist es 
erklärlich, daß man sich auf diese Funksprüche allein nicht verlassen wollte. 
5. Auffassung der Obersten Heeresleitung im März. 
Unterdessen rückte der Beginn des Siegfried-Nückzuges immer näher; ».bis 
die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht hatte ihn endgültig auf den Abend 
des 16. März festgesetzt. Die letzten vorher aufgestellten Lagenbeurtei- 
lungen derOberstenHeeresleitung vom 4. und 11.März 
enthielten gegenüber der vom 26. Februar nichts Neues von entscheidender 
Bedeutung: 
Die Engländer hatten ihren Südflügel bis an die Straße Roye— 
Amiens ausgedehnt; auf einer Gesamtfront von rund 180 Kilometer schienen 
sie 45 Divisionen eingesetzt zu haben, dahinter 23in Reserve zu halten. Für 
die Beurteilung ihrer Absichten fehlten aber auch jetzt noch ausreichende 
Unterlagen. An der Apern- und Wytschaete-Front wurde „zunächst nur 
mit Teilangriffen" gerechnet. Vor den Vimy-Höhen und bei Arras gingen 
die feindlichen Angriffsvorbereitungen weiter. Das deutsche Ausweichen 
an der Anere mußte der Gegner erkannt haben; es schien aber, daß er daraus 
noch keine Folgerungen zog, sondern seine Vorbereitungen zum Angriff gegen 
die Somme-Front fortsetzte. 
Die Franzosen hatten durch die Verlängerung der englischen Front 
weitere Kräfte frei bekommen. Sie schienen ihre stärkste Angriffsgruppe, die 
bei Soiffons—Reims, unter Schwächung der Front von Belsort, auf etwa 
27,vielleicht auch 30 Divisionen gebracht zu haben. Die Oberste Heeres- 
leitung wies aber ausdrücklich darauf hin, daß das günstige Bahn- und 
Straßennetz dem Gegner gestatte, in kürzester Frist auch zum Angriff in der 
Champagne starke Kräfte zusammenzuziehen. Im übrigen stünden bei Verdun 
immer noch sechs Divisionen hinter der Front. „Höchste Aufmerksamkeit, regste 
Patrouillen- und Fliegertätigkeit zur Klärung der Lage", so hieß es ab- 
schließend am 11. März, sei daher nach wie vor an allen Fronten erforderlich. 
Mit größter Spannung sah man den nächsten Tagen entgegen. Am 
Z.März war General Ludendorff beim Armee-Oberkommando 7 in Laon 
gewesen, dessen Abwehrvorbereitungen an der bisher ruhigen Aisne-Front 
Weltkrieg. XII. Band. 6
	        
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