Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — 
Somme. 
27 213. Infanterie-Division und auf dem rechten Flügel der Gruppe Schenck 
e em er. (21.und Teile der 214. Infanterie-Division) ein. Die lange und heiß 
umstrittenen Ortschaften Lesboeufs und Morval gingen an die Engländer, 
Frögicourt und Rancourt an die Franzosen verloren. Auch das im Grunde 
liegende, wie ein Vollwerk aus der Front herausragende Eombles besetzten 
in der Frühe des 26. September nach starker Vergasung von Norden her 
britische, von Süden her gleichzeitig französische Truppen. Nur ein Teil der 
in den dortigen ausgedehnten Katakomben untergebrachten Verteidiger 
konnte sich in nordöstlicher Richtung durchschlagen. 500 blieben gesangen 
in Feindeshand. Bei und südwärts von Bouchavesnes hielten die 25. und 
212. Infanterie-Division ihre Stellung. 
Am 26. September gelang es den verbündeten Gegnern, den recht fühl- 
baren Erfolg des Vortages noch wesentlich zu verbreitern. Räch neuen 
starken britischen Angriffen beiderseits der großen Straße Bapaume—Albert 
gingen auch Thiepval, die besonders hart umkämpfte Mouquet-Ferme und 
Gueudecourt verloren; die englischen Linien schoben sich bedrohlich bis 
nahe an Le Sars heran. Die Franzosen drangen aus Rancourt und 
Bouchavesnes bis an den Südwestrand des St. Pierre Vaast-Waldes und 
in der Richtung auf Moislains weiter vor, wo auch noch am 27.Sep¬ 
tember heftig gekämpft wurde. Die Engländer setzten an diesem Tage nach 
überwältigender Feuervorbereitung ihren Versuch, auf Vapaume durch- 
zustoßen, fort, aber die deutschen Divisionen brachen unter Aufbietung ihrer 
letzten Kräfte endgültig diese neue Sturmflut von Angriffen. 
Südlich der Somme war nur der äußerste rechte Flügel der 2. A r m e e 
in die Kämpfe dieser Tage verstrickt worden. Französische Sturmabteilungen 
drangen am 25. September bei Halle in die Stellung der 28. Infanterie- 
Division ein, wurden aber im Gegenstoße wieder zurückgeworfen. Durch 
die mehrere Tage andauernden, verlustreichen Gefechte wurde die Division 
aber derart geschwächt, daß ihr linker Flügelabschnitt von der 11. Reserve- 
Division übernommen werden mußte. 
Die Geländeeinbuße am 25. und 26. September war die bedeutendste 
seit dem 1. Juli; abermals waren auch etwa 5000 Gefangene in Feindes- 
Hand gefallen. Zwischen Thiepval und Bouchavesnes war die gesamte 
vorderste deutsche Stellung in einer Breite von rund 25 Kilometer und in 
einer Tiefe von durchschnittlich ein bis zwei Kilometer verlorengegangen. 
Ein feindlicher Durchbruch zwischen Gueudecourt und Bouchavesnes lag 
greifbar nahe. Aber wieder hatten sich kleine Häuslein Überlebender zu ent- 
schlossenen Gegenstößen gesammelt und dem Gegner den schon fast sicheren 
Erfolg verwehrt. Die Beanspruchung der beteiligten Führer und Truppen 
durch die besonders schweren Kämpfe seit Mitte September war aber außer-
	        
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