Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der Westfront. — 
Somme. 
Bis auf Vouchavesnes hatten keinen Erfolg. Am 14. September wiederholten 
Septem6ct' die Franzosen ihre Anstrengungen zwischen Eombles und der Somme, 
wobei nur die Priez-Ferme in ihre Hand fiel. Als Beute der dreitägigen 
Kämpfe um Vouchavesnes meldeten sie 2300 deutsche Gefangene und 
zehn Geschütze. 
Von der 2. A r m e e war der äußerste rechte Flügel der 28. Infanterie- 
Division in die schweren Kämpfe der Gruppe Ehrenthal mit verwickelt 
worden und mußte etwas zurttckgebogen werden. Die bei Varleux frisch 
eingesetzte 58. (sächsische) Infanterie- und die 10. Crsatz-Division bei Berny 
behaupteten ihre Stellungen gegenüber französischen Vorstößen. Beim 
XVII. Armeekorps, wo Generalleutnant Fleck an Stelle des erkrankten 
Generals von Pannewitz die Führung übernommen hatte, herrschte Ruhe. 
General von Velow hatte bereits am 12. September abends der 
Gruppe Ehrenthal befohlen, die im Verlaufe der Kämpfe bei Vouchavesnes 
entstandene neue Stellung mit Aufbietung aller Kraft zu halten und sich 
wenn möglich wieder in den Besitz dieses Dorfes zu setzen. Weiteres Vor- 
dringen des Feindes auf Raneourt und Abdrücken des linken Gruppen- 
flügels von der Somme müsse unbedingt verhindert werden. Zur vorläufigen 
Stützung des rechten Flügels dieser Gruppe mußte er die soeben erst ver- 
sammelte und durch wiederholten Einsatz geschwächte 24. (sächsische) Reserve- 
Division nochmals heranziehen. Das XVIII. Armeekorps, zur Ablösung 
des II. bayerischen Armeekorps bestimmt, wurde unter dem Druck der Lage 
sofort auf Vouchavesnes abgedreht, um den Abschnitt des XXVII. Reserve- 
korps zu übernehmen. 
Nach dieser ersten Hilfe stellte Kronprinz Rupprecht der 
1. Armee auf deren dringenden Antrag weiterhin das IV. und das III. baye¬ 
rische Armeekorps (6. bayerische Infanterie- und 50. Reserve-Division) 
sowie das XXVI. Reservekorps zu Ablösungszwecken in Aussicht. 
Die Ober sie Heeresleitung ließ die neuaufgestellte 214. In- 
fanterie-Divifion, deren Abtransport nach dem südöstlichen Kriegsschauplatz 
am 12. September morgens begonnen hatte, am Abend des Tages anhalten 
und zur Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht abdrehen; ebenso führte sie die 
verfügbaren Teile der drei anderen neugebildeten Divisionen (211. bis 213.) 
der Somme-Front zu und stellte ferner für einen Gegenangriff bei 
Vouchavesnes mnd 18 Munitionszüge zur Verfügung. Als artilleristische 
Berater wurden Generalmajor Ziethen der 1., Generalleutnant Vorken- 
Hägen der 2. Armee zugeteilt. Für die 1. Armee, die bisher durch die 
Etappen-Inspektion der 2. Armee mitversorgt worden war, wurde eine 
eigene Etappen-Inspektion mit dem Sitze in Valenciennes geschaffen.
	        
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