Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Ablösungen. — Weitere Absichten der Gegner. 
63 
die Ausrüstung der Infanterie mit Maschinengewehren und anderen Feuer- 
Waffen weit hinter den entsprechenden feindlichen Maßnahmen zurück- 
geblieben. Der Generalfeldmarschall und ich konnten zunächst nur bitten, 
grundsätzlich die vorderen Linien dünner zu besetzen, die tiefen Stollen zu 
zerstören und alle Gräben oder Geländeteile aufzugeben, deren starres Fest- 
halten für die Gesamthandlung bedeutungslos war, aber besondere Ver- 
luste verursacht hätte. Die weiteren Ausbildungs- und Ausrüstungsfragen 
der Infanterie ließen sich nur nach und nach in Angriff nehmen." 
Zur gleichen Zeit waren im Befehlsbereiche der Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprechtdie eingeleiteten und zahlreiche neu- 
befohlene Truppenverschiebungen im Gange, um die Abwehrfront zu ver- 
steifen. Auf dem stark bedrohten linken Flügel der 1. Armee, wo am 
6. September General der Infanterie von Chrenthal (XXVII. Reserve- 
korps) das Kommando übernahm, wurden durch Einschieben der 13. In- 
fanterie-Divifion schmälere Abschnitte geschaffen. Außerdem lösten im 
Armeebereich die 45.und 54. (württembergische) Reserve- sowie die 5. baye- 
rische, 185. und die Infanterie der 207. Infanterie-Division fünf Divi¬ 
sionen ab. Im Bereiche der 2.Armee wurden zwei erschöpfte Divi- 
sionen durch die 11. Infanterie- und 10. Crsatz-Division ersetzt. Zur Ab- 
lösung und Stützung von Truppen der 23., 35. und 36. Infanterie-Division 
wurden Teile der 46. und 15. Reserve-Division eingeschoben. 
Beim englischen Cxpeditionsheer war inzwischen in sorgfältigen 
Vorarbeiten ein Angriffsplan festgelegt worden, der zwischen Pozieres 
und Combles einen Vorstoß bis in die Linie Südrand von Martinpuich— 
Höhen westlich von Combles zum Ziele hatte. Cr sollte in vier 
Wellen nach jedesmaliger wirksamer Artillerievorbereitung unter Veteili- 
gung des rechten Flügels der Reserve-Armee (Kanadisches Korps) durch 
die drei Korps der 4. Armee (III., XV., XIV.) geführt werden. An¬ 
schließend war der Durchbruch durch die letzte deutsche Stellung in der 
ungefähren Linie Gueudeeourt—Lesboeufs—Morval beabsichtigt. Da die 
französische 6. Armee gleichzeitig südöstlich an Combles vorbei vordringen 
sollte, hoffte man, diesen großen und, wie es schien, stark befestigten Ort 
durch umfassenden Angriff zu Fall zu bringen. Auf französischer 
Seite hatten nach den Kämpfen des 3. und 4. September sowohl General 
Foch wie General Fayolle den Eindruck gewonnen, daß sich die Lage zu 
ihren Gunsten zu wenden begann. Sie ordneten daher die Weiterführung 
der Angriffe mit verdoppelter Heftigkeit an. Dem am linken Flügel der 
6. Armee fechtenden I. Korps wurde Rancourt, dem südlich anschließenden 
VII. Vouchavesnes als zunächst zu erreichendes Ziel bezeichnet.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.