Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Lage an der Front. 
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bei Cstrses und Soyscourt konnten von der sächsischen Division Francke 
im Gegenstoß wieder ausgeglichen werden. 
General von Gallwitz plante, durch Zurücknahme seines rechten Flügels 
hinter die schützende Somme-Niederung zwischen Pöronne und St. Christ 
ein bis zwei Divisionen für die I.Armee frei zu machen. Im Hinblick auf 
die durch das Absetzen zu erwartenden ungünstigen Rückwirkungen auf den 
linken Flügel dieser Armee, der dadurch flankierendem Artilleriefeuer preis- 
gegeben worden wäre, kam er jedoch von diesem Gedanken wieder ab. Am 
der 1. Armee aber wenigstens artilleristisch zu helfen, zog er nördlich von 
Habuterne bei Mont St. Quentin eine Gruppe schwerer Batterien zu- 
sammen, die Vereitstellungen des Gegners sowohl vor dem linken Flügel der 
1. als auch vor dem rechten der 2. Armee wirksam unter Feuer nehmen konnte. 
Der neue Oberbefehlshaber der 7. Armee, General der Artillerie 
vonSchubert, sah die Lage als unverändert ruhig an. Anzeichen für 
einen bevorstehenden größeren Vorstoß waren nirgends erkennbar. 
Den Berichten ihrer Armeesührer entsprechend, meldete die Heeres- 
gruppe Ende August der Obersten Heeresleitung, daß sie mit Fortsetzung 
der Offensive gegen die 1. Armee zwischen Thiepval und der Somme rechne; 
möglich wären außerdem Vorstöße gegen die Gruppe Stein. Auch gegen 
die Mitte der 2. Armee (XVII. Armeekorps) schritten die Angriffsvor- 
bereitungen fort. 
Bereits am 1. September fah das Heeresgruppenkommando wefent- 
lich klarer und meldete: „Vermehrte Anzeichen deuten darauf hin, daß 
neben Fortführung Angriffs zwischen Ancre und Somme Angriff gegen 
Front Varleux—Chilly geplant ist. Gestern Abend haben Angriffe gegen 
Varleux—Soyscourt begonnen; ob auch westlich Angriff gegen Front 
Soyseourt—Chilly erfolgt, steht dahin ... Für erste Angriffsabwehr ist 
2. Armee, durch 23. Infanterie-Division verstärkt, voraussichtlich genügend 
stark. Für Nachhalten werden weitere Kräfte nötig. Weiteres Schwächen 
6. und 7.Armee zur Zeit nicht möglich, außer wenn auf 208. Infanterie- 
Division und 15. Reserve-Division') zurückgegriffen werden könnte." Die 
Artilleriemunition bei der 1. und 2. Armee sei so knapp, daß bei Bahn- 
störungen, die angesichts der Überlegenheit der feindlichen Flieger sehr leicht 
möglich wären, ernste Gefahr eintreten könne. Erhöhung der Munitions- 
zufuhr, vor allem für Feldartillerie, und Vermehrung der Flieger wäre 
dringend nötig. Die jetzige Artillerieausstattung reiche gerade aus, um die 
feindliche Infanterie beim Angriff zu bekämpfen; sie erlaube dagegen nicht, 
feindliche Artillerie und Vereitstellungen wirksam zu fasien oder die dringend 
nötige Reserve für zerschossene Batterien zu bilden. Auch eine Vermehrung 
i) Heeresreserven hinter der 7. Armee (S. 6).
	        
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