Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Bildung neuer Divisionen. 
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betrafen vor allem Aufstellung neuer Divisionen und v er- 
mehrte Bereit st ellung von Waffen, Munition und 
Gerät, denn „die bis dahin ausreichenden Reserven" waren durch das 
Eingreifen Rumäniens „unter das zulässige Maß" gesunken'). 
Am 30. August drahtete General Ludendorff an General von Wild: Z«. August. 
„Die Lage hat sich durch den Eintritt Rumäniens in den Krieg so ernst 
gestaltet, daß die Oberste Heeresleitung in kürzester Frist über neue Truppen 
verfügen muß. Die Rücksicht auf dauernde, fortlaufende Ersatzgestellung 
darf dabei nicht völlig außer acht gelassen werden." Die Aufstellung von 
acht neuen Divisionen sei in Angriff zu nehmen; der gangbarste Weg scheine 
der bereits bei Aufstellung der 206. bis 208. Infanterie-Division^) be- 
fchrittene, das hieß: Überweisung Garnisondienstfähiger' aus der Heimat 
an das Feldheer, um aus der Front abkommandierte Kriegsverwendungs- 
fähige für Neuformationen frei zu machen. Dazu konnte das Kriegs- 
Ministerium nach einer schon am 24. August verfaßten Denkschrift ohne 
Schädigung der Kriegswirtschaft 129 000 Garnisondienstfähige anbieten; 
doch war diese Zahl voraussichtlich noch steigerungsfähig. 
Am 2. September befahl die Oberste Heeresleitung die Bildung der 2. September, 
acht neuen Divisionen, 211. bis 213. Infanterie-Division im Westen, 216. 
bis 218. im Osten, durch die Armeen der Front, denen dafür 72 000 Garni- 
sondienstsähige zugeführt wurden. Die erforderliche Feldartillerie wurde 
fast durchweg in der Heimat aufgestellt. 
Am 9. September, dem Tage nach der Besprechung in Cambrai, sor- g. September, 
derte die Oberste Heeresleitung die Errichtung von weiteren Divisionen. 
Anfängliche Bedenken, die man im Kriegsministerium wegen allzu starker 
Belastung der Ersatzlage hiergegen hegte, konnten in einer Aussprache mit 
dem Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements, Oberst von Wris- 
berg, zerstreut werden. Ende September wurde bei der Heeresgruppe 
Deutscher Kronprinz mit Aufstellung der 221. bis 223. Infanterie-Division 
begonnen und Anfang Oktober im Osten die 224. Infanterie-Division 
geschaffen. Damit stieg die Gesamtzahl der Divisionen einschließlich der 
noch unter General von Falkenhayn vorbereiteten oder in Angriff ge- 
nommenen Neuaufstellungen (im Westen 9. bayerische Reserve-, 19., 20. 
und 23. Landwehr-Division, im Osten 91. bis 93. Infanterie-Division) von 
175 auf 197--). 
') Schreiben der O. H. L. an den Kriegsminister vom 14. Sept. 1916 (S. 42). 
2) S. 6. 
3) Es waren hinzugekommen: 91.—93., 206.—208., 211.-218., 221.—224. Z. D.; 
9. bayer. R. D.; 19., 20., 25.£bn>. ®.; außerdem Gen. Kdo. z. b. 93. 51—53, Div. Kdo. 
z- b. V. 301.
	        
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