Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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O. H. L.: Anterseekrieg und Friedensangebot. 
Ende Januar. Gewinnung einer Deutschland und Polen gegen Rußland strategisch und 
wirtschaftlich sichernden Grenze. 
„Koloniale Restitution in Form einer Verständigung, die Deutschland 
einen seiner Bevölkerungszahl und der Bedeutung seiner wirtschaftlichen 
Interessen entsprechenden Kolonialbesitz sichert. Rückgabe der von Deutsch- 
land besetzten französischen Gebiete unter Vorbehalt strategischer und wirt¬ 
schaftlicher Grenzberichtigungen sowie finanzieller Kompensationen. 
„Wiederherstellung Belgiens unter bestimmten Garantien für die 
Sicherheit Deutschlands, welche durch Verhandlungen mit der belgischen 
Regierung festzustellen wären. 
„Wirtschaftlicher und finanzieller Ausgleich auf der Grundlage des 
Austausches der beiderseits eroberten und im Friedensschluß zu restituieren- 
den Gebiete. 
„Schadloshaltung der durch den Krieg geschädigten deutschen Unter- 
nehmungen und Privatpersonen. 
„Verzicht auf alle wirtschaftlichen Abmachungen und Maßnahmen, 
welche ein Hindernis für den normalen Handel und Verkehr nach Friedens- 
fchluß bilden würden, unter Abschluß entsprechender Handelsverträge. 
„Sicherstellung der Freiheit der Meere." 
Diese Bedingungen hatte der Botschafter bei Übergabe der Rote über 
den uneingeschränkten Anterseekrieg dem Präsidenten bekanntzugeben und 
ihm gleichzeitig mitzuteilen, daß es leider nicht mehr möglich sei, desien 
Beginn zu vertagen, da die Boote mit ihren neuen Instruktionen bereits 
ausgelaufen wären und aus technischen Gründen nicht mehr rechtzeitig 
zurückgerufen werden könnten^). Der Botschafter hatte ferner zu erklären: 
Form und Inhalt der feindlichen Antwortnoten seien „derart schroff 
gewesen, daß wir angesichts des uns aufs neue angekündigten Kampfes auf 
Leben und Tod die Anwendung des besten, zu schneller Kriegsbeendigung 
geeigneten Mittels nicht mehr hinausschieben und Verzicht darauf vor 
unserem eigenen Volke nicht hätten verantworten können". Wir wären aber 
zur Einstellung des verschärften Unterseekrieges bereit, „sobald volle Sicher¬ 
heit dafür geboten sei, daß die Bemühungen des Präsidenten zu einem für 
uns annehmbaren Frieden führen würden". 
?i. Januar. Am 31. Januar überreichte Botschafter Graf Bernstorff in Washington 
die Rote über den Beginn des uneingeschränkten Anterseekrieges am 
1. Februar. 
') Der Chef des Admiralstabes hatte sein Arteil dahin abgegeben, daß die 
Boote, die mit ihren Instruktionen bereits ausgelaufen wären, nicht mehr mit 
Sicherheit von einer etwaigen Änderung der Befehle benachrichtigt werden könnten.
	        
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