Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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O. 9). L.: Anterseekrieg und Friedensangebot. 
zu verhandeln wünschte. Im übrigen stellte die Note fest, daß die Kaiser- 
liche Regierung mit Freuden bereit sei, „nach Beendigung des gegen- 
wärtigen Völkerringens" an dem „großen Werk der Verhütung künftiger 
Kriege" zusammen mit den Vereinigten Staaten mitzuarbeiten. 
c) Die förmliche Antwort der Entente, 
t. Januar ISI7. Am 1. Januar 1917 überreichte der Schweizer Gesandte in Berlin 
die Antwort der Entente auf das Friedensangebot 
der Mittelmächte. In dieser Kollektivnote vom 30. Dezember 1916 
hieß es, der Krieg sei von Deutschland und Österreich-Angarn gewollt 
herbeigeführt worden, und weiter: 
„In Wirklichkeit ist die durch die Zentralmächte gemachte Eröffnung 
weiter nichts als ein wohlberechneter Versuch, auf die Entwicklung des 
Krieges einzuwirken und zum Schlüsse einen deutschen Frieden aufzunötigen. 
„Sie beabsichtigt, die öffentliche Meinung in den alliierten Ländern zu 
verwirren. Diese Meinung hat aber trotz aller Opfer, denen sie zugestimmt, 
schon mit bewundernswerter Festigkeit geantwortet und die Hohlheit der 
feindlichen Erklärung ins Licht gestellt. 
„Sie will die öffentliche Meinung Deutschlands und seiner Verbündeten 
stärken, die schon schwer geprüft sind durch ihre Verluste, zermürbt durch 
die wirtschaftliche Rot und zusammengebrochen unter der äußersten An¬ 
strengung, die von ihren Völkern verlangt wird. 
„Sie sucht die öffentliche Meinung der neutralen Länder zu täuschen 
und einzuschüchtern, die sich schon seit langem über die ursprüngliche Ver- 
antwortlichkeit ein Arteil gebildet hat, die sich über die gegenwärtige Ver¬ 
antwortung klar ist und die zu hell sieht, um die Pläne Deutschlands zu 
begünstigen, indem sie die Verteidigung der menschlichen Freiheiten 
preisgibt. 
„Sie versucht endlich, vor den Augen der Welt im voraus neue Ver¬ 
brechen zu rechtfertigen: Unterseeboot-Krieg, Deportationen, Zwangsarbeit 
und gewaltsame Aushebung von Staatsangehörigen gegen ihr eigenes 
Land, Reutralitätsverletzung^). 
„In voller Erkenntnis der Schwere, aber auch der Notwendigkeiten der 
Stunde lehnen es die Alliierten Regierungen, die unter sich eng verbunden 
und in voller Übereinstimmung mit ihren Völkern sind, ab, sich mit einem 
Vorschlag ohne Aufrichtigkeit und ohne Bedeutung zu befassen. 
i) „Deportationen" usw. bezog sich auf die Verwendung arbeitsloser Belgier 
außer Landes (S. 39). Worauf sich „Neutralitätsverletzung" bezog, ist 
unklar.
	        
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