Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Stärkeverhältnisse der Verbündeten. 
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fällt in Europa, und für den dortigen Kampf stelle ich alle meine Kräfte zur 
Verfügung"). Obgleich er auch auf die Schwierigkeiten der Lage an den 
asiatischen Fronten hinweisen mußte, hoffte er, über die bisher abgegebenen 
oder zugesagten Kräfte hinaus (zwei Divisionen für Galizien, fünf für den 
Balkan) mit der Zeit noch weitere schicken zu können. Man kam überein, 
daß an den asiatischen Fronten die nächste Aufgabe sei, feindliche Kräfte am 
Suez-Kanal zu fesseln und den Gegner im Irak und in Armenien zurück- 
zudrängen. Bei der Obersten Heeresleitung hinterließ die Aussprache die 
feste Überzeugung, daß Bündnistreue und Anterstützungsbereitschaft der 
Türkei außer Zweifel standen. 
Völlig getrennt von allen übrigen Streitkräften der Mittelmächte 
hielten sich in O st a s r i k a noch 8000 deutsche Soldaten, davon 
1000 Weiße, gegen etwa zehnfache Übermacht, davon rund 40 000 Weiße, 
meist Engländer, die damit anderen Kriegsschauplätzen ferngehalten wurden. 
Z. Aufstellung polnischer Hilfstruppen. 
War Generaloberst von Conrad hinsichtlich des einheitlichen Ober- BisAnfang 
besehls den deutschen Wünschen entgegengekommen, so ergaben sich im ®c"tew<,et* 
Zusammenhang mit dem Gedanken der Heranziehung polnischer Wehr- 
fähiger zur Verteidigung ihres Landes gegen Rußland bald Anstimmig- 
leiten. Die Verwaltung des russisch-polnischen Gebietes, „Kongreß-Polen", 
war seit dem Herbst 1915 zwischen Deutschland (Generalgouvernement 
Warschaus) und Österreich-Ungarn (Generalgouvernement Lublin) geteilt. 
Die Abgrenzung entsprach den beiderseitigen Frontabschnitten von damals, 
wie auch politischen Belangen. 
Österreich-Ungarn war bereits seit Kriegsbeginn bestrebt ge- 
wesen, Freiwillige aus Russisch-Polen für das eigene Heer zu gewinnen, 
während gleiches Verfahren deutscherseits abgelehnt wurde. So bestand 
im österreichisch-ungarischen Heere seit den ersten Kriegswochen eine Pol- 
nische Legion^), die zunächst fast ausschließlich aus österreichischen Staats- 
angehörigen polnischer Nationalität gebildet, bald in zunehmendem Maße 
auch russische Polen in ihren Reihen zählte und allmählich die Stärke von 
drei gemischten Brigaden erreichte. 
Nachdem dann im Sommer 1915 ganz Kongreß-Polen mit schweren 
Blutopsern deutscher und österreichisch-ungarischer Soldaten von der russi- 
0 Aufzeichnung des Obstlts. von Mertz vom 11. Sept. 1916. 
-) Bd. VIII, S. 351. 
»)Vd.II, S. 253; V, S.421; VIII, S. 148, 155, 391, 563, 570, 577, 588, 
591 f.; X, S. 500 f., 542.
	        
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