Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

436 Maßnahmen und Absichten der Gegner im Winter 1916/17. 
Vorbereitungen für 1917. 
November bis Anmittelbar nach Abschluß der Konserenz von Ehantilly begannen 
Dezember. cyrang0fcn und Engländer mit umfassenden Vorbereitungen für die Anfang 
1917 geplante Offensive. 
Die Kampftätigkeit an der Front beschränkte sich den Verabredungen 
entsprechend auf begrenzte Unternehmungen. Vei der französischen obersten 
Führung hatte man nach dem zweiten großen Erfolge vor Verdun gegen 
Ende des Jahres den Eindruck, daß die Folgen der Somme-Schlacht und 
das Bedürfnis nach Frieden Deutschlands kriegerische Unternehmungslust 
stark herabgesetzt habe. Man begnügte sich daher damit, den Gegner in 
Atem zu halten und durch Patrouillenunternehmungen Änderungen in der 
deutschen Stellungsbesetzung festzustellen. 
Vor allem aber bemühten sich Franzosen wie Engländer, durch plan- 
mäßige Ablösung ihren Truppen Ruhe und Erholung zu verschaffen und 
durch Ausbildung die Erfahrungen der bisherigen Kämpfe nutzbar zu 
machen. So verwendete der französische Generalstab die kommenden Monate 
dazu, um der gesteigerten Waffenwirkung und der größeren Bedeutung 
der Luftaufklärung Rechnung zu tragen. Vom Generalissimus wurden 
neue Richtlinien über den Kampf der verbundenen Waffen erlassen. Die 
neueingeführten leichten Maschinengewehre, Gewehrgranaten und In- 
fanterie-Vegleitgeschütze (37 min-Kaliber) sollten die Wucht des Infan- 
terieangriffs verstärken. 
Entsprechend den getroffenen Vereinbarungen') wurden an der Somme 
französische Truppen durch britische in mehreren Etappen, vom 15. Dezember 
1916 beginnend, abgelöst. So wurden bis zum 25.Januar 1917 die Ab¬ 
schnitte bis zur Somme, bis zum 13. Februar die Front bis Gsnermont, 
bis zum I.März bis Le Quesnoy von den Engländern übernommen. Die 
französische 6. und 10. Armee wurden dadurch frei und traten am 1. Januar 
zur neugebildeten Heeresgruppe „Reserve" unter General Micheler 
(Joseph), die zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte eingeschoben 
wurde. 
Inzwischen hatte sich bereits seit Dezember die Aufmerksamkeit der 
französischen obersten Führung dem Südflügel ihrer Front zugewandt. 
Die Niederwerfung Serbiens und jetzt wieder Rumäniens hatten gezeigt, 
daß es den Mittelmächten unter Ausnutzung ihres Eisenbahnnetzes möglich 
war, überraschend starke Kräfte gegen einen der Gegner einzusetzen. Mit 
dem Freiwerden der in Rumänien verwendeten Truppen schien ein An- 
*) S. 95.
	        
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