Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

IX. Der Krieg zur -Luft und zur See 
A.Der Krieg zur iluft1). 
Herbst 1916. Die Erfahrungen der Kämpfe vor Verdun und an der Somme sowie 
der ersten Ansätze auf dem Gebiete des operativen Luftkrieges waren für 
die Entwicklung der Luftstreitkräfte des Heeres von ausschlaggebender 
Bedeutung. Die am 8. Oktober errichtete Stelle eines Kommandie- 
renden Generals der Luftstreitkräfte vereinigte Flieger, 
Luftschiffer und Flugabwehr in Feld und Heimat sowie die Beschaffung 
und Weiterentwicklung des Geräts in einer Hand. Die Luftstreitkräfte der 
Marine blieben, ihren besonderen Aufgaben entsprechend, von dieser 
Regelung unberührt. 
Hauptaufgabe des Kommandierenden Generals der Luftstreitkräfte, 
Generalleutnants von Hoeppner, dem der bisherige Feldflugchef, 
Oberstleutnant T h o m s e n, als bewährter und maßgebender Berater zur 
Seite stand, war die Durchführung des großen Luftrüstungsprogramms des 
Heeres. Außerordentliche Erweiterung der Crzeugungsmöglichkeiten und 
der Nachschubstellen in der Heimat sowie weitgehende Erfassung und Aus- 
schöpfung aller für die Erfordernisse der Luftwaffe nötigen personellen und 
materiellen Kräfte bildeten die Grundlage. Der Schwerpunkt lag in der 
Schaffung einer starken Iagdfliegertruppe. Sie sollte in erster Linie den 
zahlenmäßig fast verdoppelten Abteilungen des Artillerieflieger-Dienstes die 
Handlungsfreiheit im Luftraum über den entscheidenden Kampffronten er- 
streiten, während gleichzeitig besondere Schutzstaffeln diesen Flieger-Abtei- 
lungen angegliedert wurden. Daneben waren Maßnahmen zu baldiger 
Umgestaltung und Neuaufstellung der Vombenflieger-Kräfte eingeleitet 
worden, um im Jahre 1917 den operativen Luftkrieg mit Aussicht auf ge¬ 
steigerte Wirkung durchführen zu können. Es galt, wie es bisher schon 
versucht worden war, die Kraftquellen der feindlichen Streitkräfte zu zer- 
schlagen, zugleich feindliche Luftkampfmittel zum Schutz ihres Heimat- 
gebietes festzulegen und damit die im schweren Abwehrringen stehende 
deutsche Westfront zu entlasten. 
Die Somme-Schlacht hatte weiterhin gezeigt, daß die Ausstattung des 
Feldheeres mit Flugabwehrkanonen der Zahl wie auch der Wirkungsmög- 
') Anschluß an 23b. X, S. 621 ff. — Näheres werden die von der Kriegswissen- 
schaftlichen Abteilung der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium herauszugebenden 
Veröffentlichungen „Die deutschen Luftstreitkräfte im Weltkriege" bringen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.