Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der italienischen Front. 
b) Die achte Isonzo-Schlacht, 9. bis 12.Oktober. 
3u>eite Der Befehl der italienischen Heeresleitung zum Abbruch der siebenten 
Schlacht vom 17. September enthielt zugleich den Hinweis, daß die neue 
Offensive „in allerkürzester Frist" wieder aufgenommen werden solle'). 
Wieder sollten die Randhöhen des Karst das Hauptangriffsziel sein. 
Gleichzeitig aber hatte der Südflügel der 2. Armee im Wippach-Tale die 
Höhen anzugreifen, die sich zwischen der Wippach und der Vertojbica nach 
dem Hauptstützpunkt des Verteidigers, S. Marco östlich von Görz, hin¬ 
ziehen. Zwischen Görz und dem Meere verfügten die Italiener über 
221 Bataillone und 24 Schwadronen zu Fuß. Im gleichen Abschnitt 
standen nur 101 Bataillone des Verteidigers. Die schweren Waffen hatten 
auf beiden Seiten seit der letzten Schlacht einige Verstärkung erhalten. 
lZ.O«ober. Dem Infanterieangriff ging mehrtägige Artillerievorbereitung voraus. 
Die Unternehmungen der Infanterie am 9. Oktober trugen nur den Cha- 
rakter gewaltsamer Erkundungen. Der in den drei Großkampftagen vom 
10. bis 12. Oktober unter schwersten Vlutopfern errungene Geländegewinn 
war gering; er brachte in der Mitte der Karst-Hochfläche einen Einbruch in 
die feindliche Stellung bis Hudilog. Daß an der entscheidenden Stelle, im 
Bereich der Höhen des Nordrandes, wo auf ö'/z Kilometer Breite 66 Batail¬ 
lone der Italiener eingesetzt waren, überhaupt kein Erfolg errungen wurde, 
bedeutete einen österreichisch-ungarischen Abwehrsieg. Auch in dieser 
Schlacht hatten die Italiener nur etwa zwei Drittel ihrer verfügbaren 
Kräfte in den Kampf gebracht (166 Bataillone). Ihre Verluste beliefen 
sich auf annähernd 25 000 Mann; die österreichisch-ungarischen mögen etwa 
20 000 Mann, davon 8200 Gefangene, betragen haben. 
c) Die neunte Isonzo-Schlacht, 31. Oktober bis 4. November. 
Ott^berhiilfte e*nem Befehl der italienischen Heeresleitung vom 
* 16. Oktober hatten sich die 2. und 3. Armee vom 24. ab bereit zu halten, bei 
günstiger Witterung die Offensive wiederaufzunehmen. Offenbar handelte 
es sich um Entlastung der Rumänen^). Anlage der Schlacht, Front- 
ausdehnung und Aufgaben blieben die gleichen wie im September. Doch 
dachte General Eadorna in jenen Tagen auch an die Möglichkeit, sich auf 
die Defensive einstellen zu müssen. Er benachrichtigte ebenfalls am 16. Ok- 
tober den Führer der 3. Armee, daß Nachrichten aus verschiedenen Quellen 
auf die Absichten der Mittelmächte hinwiesen, einen großen Schlag gegen 
Italien zu wagen. Man müsse, so führte er aus, angesichts der Beachtlich- 
keit solcher Nachrichten und der Ausführbarkeit solcher Offensivpläne, sich 
>) Cadorna, a. a. O., S. 12. 
2) Vgl. S. 258.
	        
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