Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die Kämpfe an der russischen Front. 
Zam-ar haftere Gefechtstätigkeit herbeigeführt. Cs handelt sich nur um einen 
»»» Tel'-mar. f,e(angj0fen Kleinkrieg. Anzeichen für größere russische Unternehmungen 
liegen nicht vor." Cs war aber anzunehmen, daß die Russen die durch 
den Frost erhöhte Gangbarkeit des Geländes auch weiterhin zu Vorstößen 
ihrer Iagdkommandos benutzen würden. Auf deutscher Seite hatte General- 
seldmarschall Prinz Leopold von Bayern zu Beginn des Jahres die guten 
Leistungen der nach den Erfahrungen des westlichen Kriegsschauplatzes aus- 
gebildeten Stoßtrupps bei allen Heeresgruppen anerkannt und betont, daß 
auch weiterhin kleinere Unternehmungen stattfinden sollten, um den An¬ 
griffsgeist wachzuhalten und das Vertrauen in die Kampfüberlegenheit 
gegenüber den Russen zu stärken. Vor allem aber galt es, durch Ein¬ 
bringung von Gefangenen Gliederung und Zustand des russischen Heeres 
dauernd zu überwachen. 
So kam es bei den Heeresgruppen Vöhm-Ermolli, 
Linsingen und Woyrsch im Januar und Februar nur zu kleineren 
Teilkampfhandlungen. Dagegen setzte bei der Heeresgruppe Eich¬ 
horn um die Jahreswende erhöhte Kampftätigkeit vor allem von rus¬ 
sischer Seite ein. Größere feindliche Angriffe erwartete aber auch General¬ 
oberst von Eichhorn nicht. 
An der Front der Armee-Abteilung I) (früher Scholtz) nahmen am 
Abend des 3. Januar Kompanien der 78. Reserve-Division über das Eis 
der Düna hinweg überraschend die von den Russen besetzte Insel Glaudon 
an der Illuxt-Mündung; am 8. Januar ging sie durch russischen Gegen- 
angriff wieder verloren. Am 2. und 4. Januar stießen die Russen am 
Miadziol- und am Dryswiaty-See, südöstlich von Illuxt, westlich von 
Iaeobstadt und bei Dünhof vergeblich vor. Am 5. Januar entfalteten sie 
lebhafte Artillerietätigkeit, namentlich zwischen Wizniew- und Raroez-See 
und bei Postawy, ohne bei nachfolgenden Vorstößen Gelände gewinnen zu 
können. Diese stärkere Kampftätigkeit stand im Zusammenhang mit 
größeren russischen Angriffen, die sich inzwischen am Nordflügel der Heeres¬ 
gruppe an der Aa entwickelten. 
Die Winterschlacht an der Aa. 
Skizzen 23und 24. 
Art der unteren Düna stand die deutsche 8. Armee, seit dem 2. Januar 
unter General der Artillerie von Scholtz^), mit Generalmajor von Sauber- 
zweig als Generalstabschef. 
Der bis gegen Tuckum nach Westen reichende russischeBrücken- 
köpf von Riga griff tief in die Nordflanke der deutschen Stellungen 
Gen. v. Mudra war 0.23. der Armee-Abt. A geworden.
	        
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