Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

386 Die Kämpfe an der russischen Front: Brussilow-Osfenstve. 
in der Richtung auf Kolomea anregte, schlug der Oberbefehlshaber Ost 
eine sehr viel weiterreichende Operation vor'). Zur Ausführung kam diese 
einstweilen allerdings nicht, da nach Abschluß des rumänischen Feldzuges 
der Westen alle Kraft beanspruchte. 
5. Die Operationen der Russen bis Ende 
Karten 5 und 6. 
s.bis Die ursprüngliche Absicht der russischen Heeresleitung, 
i5, September. ^ nejjen fcer Offensive der Südwestfront auch der Südflügel der Westfront 
den Angriff wieder aufnehmen und auf Kowel vorgehen sollte, war schon 
bald aufgegeben worden. General Cwert hatte diesen Angriff, nachdem er 
zunächst seine Verschiebung beantragt hatte, bereits in den allerersten Sep-- 
tembertagen für aussichtslos erklärt und wollte statt dessen weit im Norden, 
bei Wilna angreifen, wo der Gegner sich geschwächt habe. Anter diesen Um- 
ständen nahm ihm die Heeresleitung am 3. September die dicht am Süd- 
fiügel stehenden beiden Gardekorps. Sie traten zur Südwestfront zurück, 
die nunmehr für ihre 8. Armee ein etwas mehr nördliches Ziel, Wladimir- 
Wolynsk, erhielt. Der Beginn eines neuen allgemeinen Angriffs der Süd- 
Westfront wurde auf den 16. September festgesetzt. Cin Versuch, dazu die 
Mitwirkung des Südflügels der Westfront (3. und Besondere Armee) 
vielleicht doch noch zu erreichen, stieß bei General Cwert auf erneute Ab¬ 
lehnung; er hatte inzwischen am 9. September, als er ohne Vorwisien der 
Heeresleitung mit zwei Korps am Stochod nordöstlich von Kowel, bei 
Rudka Czerwiszcze, einen Teilangriff führte, einen Mißerfolg erlitten. 
Unterdessen hatte die Niederlage der Rumänen in der Dobrudfcha, 
wo am 6. September Tutrakan gefallen war"), König Ferdinand dazu ver- 
anlaßt, den Zaren am 8. September um wirksamere Unterstützung anzu¬ 
gehen. Dieser antwortete, daß der in Galizien bevorstehende russische 
Hauptangriff die wirksamste Hilfe darstelle, die zur Zeit möglich sei. Cr 
war aber auch in Sorge wegen deutscher Angriffe in diesem Räume und 
daher nur bereit, eine weitere Division (115.) in die Dobrudscha zu ent- 
senden. Daß die Rumänen am 9. September Silistria räumen mußten 
und auch die Franzosen drängten, änderte an seinem Entschlüsse nichts. 
Als am 15. September General Ioffre dringend starke Unterstützung für die 
Dobrudscha erbat, stand der Angriff in Galizien unmittelbar bevor. 
') Näheres S. 489 f. 
2) Anschluß an 6.351; vgl. außerdem 6.50, 258, 271, 296 f. 
3) 6.204. -
	        
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