Reuabgrenzung des deutschen und des österr.-nng. Befehlsbereichs.
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von Conrad stimmte zu. Am 20.Oktober trat somit auch die ö.-u.. 3. Armee 20.««ober,
zur Heeresgruppe Vöhm-Ermolli. Aus Dienstaltersgründen wechselten
dann die Führer der ö.-u. 3. Armee, Generaloberst Köveß von Köveßhäza,
und 7. Armee, General von Kirchbach. Das Oberkommando der Heeresfront
Erzherzog Karl wurde am 24. nach Klausenburg und damit näher an seine
nunmehr gegen Rumänien gerichtete Hauptkampffront gelegt. Zu dieser Zeit
beurteilte General von Seeckt die Lage vor der ö.-u. 7. Armee dahin, daß
voraussichtlich die neu eingeteilte russische 8. Armee, die den Abschnitt
von Kirlibaba bis zur Bystrzyca Nadwornianska übernommen hatte, einen
defensiven Auftrag habe, während die russische 9. Armee zusammen mit der
rumänischen Nordarmee offensiv werden könne, und zwar „um so energischer,
je weiter nach Süden", da sie hier „den Stoß nach Siebenbürgen gegen
Flanke und Rücken der deutschen 9. Armee führen" könne. Ihr Südflügel
sollte in der Gegend des Tölgyes-Passes an die rumänische Nordarmee an-
schließen. Erzherzog Karl empfahl daher seinen Armeen aktives Verhalten,
um feindliche Kräfte festzustellen und zu binden. Die Abgrenzung zwischen
der ö.-u. 1. und 7. Armee wurde neu geregelt. Nachdem am 7. Oktober vor-
übergehend das ö.-u. XI. Korps von der 7. zur 1. Armee übergetreten war
und dieser damit die Verantwortung für den von Truppen fast entblößten
Raum zwischen den Tälern der Maros und der Goldenen Vistritz über-
tragen worden war, wurde nunmehr das Kelemen-Gebirge als Grenze be°
stimmt; das ö.-u. XI. Korps trat wieder zur 7. Armee, es nahm nördlich
von Palota Anschluß an den linken Flügel der ö.-u. 1. Armee").
Am 27. Oktober schrieb General Ludendorff an General von Seeckt,
ein Angriff der Rüsten in den Karpaten werde von ihm nicht mehr erwartet.
Generaloberst von Conrad teilte diese Ansicht.
Bei der ö.-u. 7. Armee wurde die 2.Radfahrer-Brigade durch
österreichischen Landsturm ersetzt, und Anfang November trotz der Bedenken
des Armeeführers auch der Rest der 10. bayerischen Infanterie-Division
abgegeben. Während es auf der übrigen Front der Armee meist mhig
blieb, war die Kampftätigkeit beim ö.-u. XI. Korps im Zusammenhang
mit den Kämpfen der ö.-u. 1. Armee infolge beiderseitiger örtlicher Angriffs-
Unternehmungen wiederholt aufgelebt. Bayerische und ungarische Bataillone
brachten am 27. Oktober östlich von Dorna Watra außer einem Gelände-
gewinn 538 Russen als Gefangene ein.
Nach vier Wochen Pause griff dann der Gegner vom 28. November ab
im Rahmen einer breit angelegten Cntlastungsoffensive für die rumänische 9JoS'emb"*
Front nahezu auf der ganzen Front der 7. Armee nochmals an und errang
') S. 257.