Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

360 
Die Kämpfe an der russischen Front: Brussilow-Offensive. 
bat die Heeresgruppe um Stärkung der 7. Armee durch Artillerie, denn es 
war die „ganz verläßliche Nachricht" eingetroffen, daß die russische 9. Armee 
Befehl habe, „mit den rumänischen Truppen über das Gebiet von 
Kirlibaba—Dorna Watra zu operieren". Weitere Frontverbesserungen 
beabsichtigte die ö.-u. 7. Armee aber auch an der Ludowa und am Smotrec. 
's S'et Am 8. Oktober wurde der Bergrücken südwestlich der Baba Ludowa 
0durch überraschenden Stoß der 200. Infanterie-Division zurückgewonnen. 
Ostlich von Kirlibaba führte am 14. Oktober die ö.-u. 59. Infanterie-Divi- 
sion unter Generalmajor Kroupa den geplanten Angriff aus, der außer 
1000 Gefangenen etwa zwei Kilometer Geländegewinn eintrug, die trotz 
der Gegenangriffe zweier russischer Divisionen in den nächsten Tagen nach 
wechselvollen Kämpfen schließlich behauptet wurden. Inzwischen hatte die 
10. bayerische Infanterie-Division unter Generalleutnant Kiefhaber am 
15. Oktober den 1726 Meter hohen Berggipfel Eoman, am gleichen Tage 
die 200. Infanterie-Division den Smotrec zurückerobert. Dann flauten die 
Kämpfe endgültig ab. An der Front der ö.-u. 7. Armee trat, abgesehen von 
geringen örtlichen Unternehmungen, zunächst Ruhe ein. Am 20. Oktober 
wurde das Gros der 10. bayerischen Infanterie-Division abbefördert. 
Inzwischen waren Änderungen in der Gliederung der 
Gesamtfront eingetreten. Am 30. September hatte die Oberste 
Kriegsleitung angesichts der russischen Angriffe gegen die Südarmee 
und ö.-u. 2. Armee, während bei der ö.-u. 3. Armee Ruhe herrschte'), im 
Zusammenhang mit einer neuen Besehlsgliederung an der Front in Sieben- 
bürgen^) vorgeschlagen, die Südarmee ebenfalls dem Oberbefehlshaber Ost 
zu unterstellen; die Ostfront nördlich des Dniester würde dadurch wesent- 
lich an Halt gewinnen. Am 5. Oktober schied daraufhin die deutsche Süd- 
armee aus der Heeresgruppe Erzherzog Karl aus, wurde mit der ö.-u. 
2. Armee zur Heeresgruppe Vöhm-Ermolli vereinigt und diese der 
„Heeresfront Prinz Leopold"°) (Oberbefehlshaber Ost) unter- 
stellt. Vom 12. Oktober ab sollten die 9. und die ö.-u. 1., 7. und 3. Armee 
die „Heeresfront Erzherzog Karl" bilden. Angesichts der be° 
vorstehenden Änderung regte der Oberbefehlshaber Ost an, auch die 
ö.-u. 3. Armee ihm zu unterstellen, damit „auf der ganzen Ostfront bis zu den 
Karpaten die notwendige Einheitlichkeit der Führung sichergestellt würde". 
Erzherzog Karl teilte diese Auffassung, da die 3. Armee mit seinen drei 
anderen Armeen nicht mehr unmittelbar zusammenhänge, und Generaloberst 
') S. 370 und 378. 
-) S. 235. 
3) Diese Bezeichnung ist weiterhin nicht beibehalten worden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.