Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

354 Die Kämpfe an der russischen Front: Brussilow-Offensive. 
weiteren Bataillonen dorthin einverstanden. Aber auch hinter die Front am 
Iabloniea-Paß mußten Teile der Diviston entsandt werden, da trotz Ein- 
fatzes der letzten örtlichen Reserven die nördlich des Passes kämpfenden 
verbündeten Truppen sich nur mühsam behaupteten. Das soeben neu über- 
wiesene Generalkommando des XXV. Reservekorps, Generalleutnant 
Suren, sollte die Führung in diesem gefährdeten Abschnitt übernehmen. 
Cin hinter der gleichfalls angegriffenen Südarmee bereitstehendes deutsches 
Landsturm-Regiment wurde der 7. Armee zugeführt. Die Heeresgruppe 
war in berechtigter Sorge hinsichtlich der weiteren Entwicklung an ihrer 
Front, denn alle Reserven waren verausgabt und die russischen Angriffe 
schienen weiterzugehen. 
4. ms Vom 4. September abends ab fetzten schwere Angriffe dreier russischer 
9. September. Divisionen gegen das Karpatenkorps ein. Bei der 200. Infanterie-Division 
brach der Gegner mit vielfacher Überlegenheit östlich des Smotree in die 
nur dünn besetzten Linien ihrer drei Jäger-Regimenter trotz tapferster Gegen- 
wehr ein, und auch die kampferprobte 1. Infanterie-Division geriet in der 
Gegend der Kruhla Kiezerka in ernste Lage. Generaloberst von Pflanzer 
hatte ihr inzwischen ein ungarisches Infanterie-Regiment zur Verstärkung 
gesandt, die Oberste Heeresleitung genehmigte jetzt die sofortige 
Zuführung der noch verfügbaren Teile der 10. bayerischen Infanterie-Divi- 
sion über Maramaros Sziget. 
Im Kriegstagebuch der Heeresgruppe heißt es am 6.September: 
„Die Ereignisse der letzten Tage lassen es immer klarer zutage treten, daß 
die Russen den festen Willen haben, mit starken Kräften alles zu tun, um 
die Karpaten zu überschreiten. Eine weitere Verstärkung der 7. Armee trotz 
Zuführung der 10. bayerischen Infanterie-Division bleibt daher dringend 
erwünscht." Die Lage erschien noch bedrohlicher durch das Vordringen der 
Rumänen in das obere Maros-Tal'); das mußte den rechten Flügel und 
die rückwärtigen Verbindungen der Heeresgruppe in Mitleidenschaft ziehen, 
falls es der ö.-u. 1. Armee nicht gelang, ihm Einhalt zu tun. Auf dem 
rechten Armeeflügel. beim ö.-u. XI. Korps wurde heftig gerungen. Das 
Karpatenkorps hatte weitere schwere Kämpfe zu bestehen. Südöstlich der 
Vaba Ludowa scheiterten am 6. September vier russische Mafsenangriffe; 
am 7. September gelang es dem Gegner, bei einem auf dem linken Flügel 
der 1. Infanterie-Division eingesetzten Honved-Regiment durchzustoßen und 
den Einbruch am folgenden Tag noch zu erweitern; eine deutsche Batterie 
ging verloren. Ein am 8. bei Borsa eintreffendes Regiment und Artillerie 
der 10. bayerischen Infanterie-Division kamen noch rechtzeitig, um die in 
der Mitte des Karpatenkorps klaffende Lücke zu schließen und den Einbruch 
-) S. 218.
	        
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