Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

VI. Die Kämpfe an der russischen Front. 
A.Die £age Ende August. 
* Karte 5, Anlage 1. 
J. Die Front der Mittelmächte. 
Als Generalfeldmarschall von Hindenburg und General Ludendorff Ende 
Ende August die Oberste Heeresleitung übernahmen, standen an der Front. 
gegen Rußland: 
Der österreichisch - ungarischen Heeresleitung 
unterstellt: 
Heeresgruppe Erzherzog Karl mit ö.°u. I.Armee (diese 
aus zunächst nur ganz schwachen Kräften^) in Siebenbürgen zur Abwehr 
eines rumänischen Einfalls in der Bildung begriffen), 7.,3. Armee und 
Deutscher Südarmee, insgesamt (ohne 1. Armee) 28 Divisionen Infanterie, 
davon rund zehn deutsche. Der Heeresgruppenführer, General der Kaval- 
lerie Erzherzog-Thronsolger Karl Franz Joses, wurde vom deutschen 
Generalmajor von Geeckt als Generalstabschef beraten; ihm folgte der 
jugendliche Erzherzog „in allen Fragen der Führung bereitwillig"^). Die 
Heeresgruppe hatte nach einer am 1. Juli getroffenen Bestimmung an beide 
Heeresleitungen zugleich zu berichten. 
Der deutschen Ober st en Heeresleitung unter st ellt: 
Front des Oberbefehlshabers Ost, seit I.September 
unter Generalfeldmarschall Prinz Leopold von Bayern, mit der ö. - u. 
2.Armee unter Generaloberst von Böhm-Crmolli, ferner den Heeres- 
gruppen Linsingen, Woyrsch (bisher Prinz Leopold) und 
Eichhorn, insgesamt 82 Divisionen Infanterie (davon 22'/- österreichisch- 
ungarische). Chef des Generalstabes des Oberbefehlshabers Ost war dessen 
bisheriger, mit den Verhältnissen genau vertrauter Erster Generalstabs- 
offizier, Oberst Hoffmann, geworden. 
Während im Räume nördlich der Pripjet-Sümpfe seit geraumer Zeit 
— abgesehen von örtlichen Kämpfen — Ruhe herrschte, war südlich dieses 
Gebietes die russische Vrussilow-Offensive noch keineswegs abgeschlosien. 
Vielmehr war damit zu rechnen, daß im Zusammenhang mit dem Ein- 
greifen Rumäniens in den Krieg auch die Rusien ihre Angriffe mit er- 
9 Näheres S. 197. 
2) Gen. von Seeckt an O. H. L. am 8. Sept. 1916.