Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

328 Der Feldzug gegen Rumänien: Vormarsch gegen den Sereth. 
l« Januar Generalkommando des XXXIX. Reservekorps und eine 
Division zu anderer Verwendung frei zu machen. Als Feldmarschall 
von Conrad dann erfuhr, daß die 9. Armee nicht mehr bis zur Susita 
vorgehen solle, äußerte er Bedenken gegen die völlige Einstellung der 
Operation. Cr wies auf die ungünstige Lage des linken Flügels der 
9. Armee hin, da das Waldgebirge im Rücken die Versorgung sehr schwierig 
mache, und regte an, doch noch bis zum Susita-Abschnitt vorzugehen, weil 
er fürchtete, daß die Russen sonst starke Kräfte zu Angriffen gegen die 
Gruppe Gerok freibekommen würden. Generalfeldmarschall vonZinden- 
bürg antwortete, die 9. Armee sei in ihrer Kampfkraft erschöpft: „Nach der 
glänzenden Offensive der Armee muß ich es den örtlichen Führern, die stets 
das Höchste angestrebt haben, überlassen, ob sie noch weiter angreifen 
können oder nicht." Der Putna-Abschnitt werde von ihnen als besonders 
günstig bezeichnet. Cs sei gewiß zu bedauern, daß der Susita-Abschnitt 
nicht mehr erreicht werden könne; indessen würden wohl auch die Russen 
zur Ruhe übergehen, wenn wir den Angriff beendeten. 
Bei der 9. A r m e e setzte General Kühne den Angriff gegen Ranefti auf 
t». Januar, den 19. Januar fest. Am frühen Nachmittag begann der Sturm der 109. 
und 41. Infanterie-Division, der vollen Erfolg hatte. Die über die Sereth- 
Brücken zurückflutenden Russen wurden von flankierendem Artillerie- und 
Maschinengewehrfeuer gefaßt und hatten schwere Verluste. Die beiden 
Angriffsdivisionen verloren insgesamt 119 Mann; mehr als 500 Ge¬ 
fangene wurden eingebracht; die Artillerie hatte der Gegner schon am 
Tage vorher über den Sereth zurückgezogen. So wurde die letzte größere 
Waffentat im rumänischen Feldzuge durch dieselben beiden Divisionen 
durchgeführt, deren Einsatz im Szurduk-Gebiet den Durchbruch durch die 
Transsilvanischen Alpen am 11. November eingeleitet hatte. 
Mit der Einnahme von Nanesti durch die 9. Armee am 19. Januar 
1917 war der rumänische Feldzug beendet. Alle Kräfte wurden aber zunächst 
noch zum Ausbau der Dauerstellung und von Unterkünften für den Winter 
gebraucht"). Die Armeen wurden neu gegliedert). 
1) Näheres S. 394. 
2) Truppenverteilung für die Dauerstellung: Vulg. 3. Ar- 
m e e : neuformierte bulg. 12.Div. bei Tulcea, 4. Div. bei Isaccea, neuformierte 
14. Div. bei Macin und nördlich, 1. K. D. Armeereserve. 
Donau-Armee: Bei Braila V-217. I. D.; bis zum Vuzaul: tllrk. VI.A.K> 
mit 25.und 15. Div. — türk. 26.I. D. wurde Heeresreserve —, 2/s 217. I. D, mit 
ö.°u. 14S. Inf. Vrig.; westlich des Vuzaul: bulg. 1. und zgs. Division. Am 15. Zanuar 
trat die „Donau-Armee", an deren Spitze General Kosch mit dem Generalkommando 
z. b. V. Nr. 52verblieb, zur 9. Armee.
	        
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