Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Einnahme von Focsam. 
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Hältnismäßig besten Bedingungen für Anlage einer Stellung befänden. 
Angesichts der Massierung feindlicher Kräfte vor der Armeefront scheine es 
aber nicht angängig, daß, abgesehen von Heereskavallerie und Nadfahr- 
truppen, Verbände der Armee abbefördert würden, bevor nicht wenigstens 
ein Graben mit Hindernis geschaffen sei. Auch die Ober sie Kriegs» 
leitung hielt Vorgehen mit dem linken Flügel bis zur Susita für 
erwünscht, um Bahn und Straße Teeuciu—Marasesti völlig zu beherrschen 
und die Straße Focfani—Vidra im Putna-Tal zur Verschiebung von 
Reserven zu haben; dann wäre Dauerstellung zu beziehen und nach Süden 
das rechte Sereth-Afer in Besitz zu nehmen. 
Das Nachgeben des Gegners ließ es möglich erscheinen, die Susita 
zu erreichen. Noch am 8. Januar gab General v o n F a l k e n h a y n den 1#*3an#or 
Befehl dazu. Das ungünstige Wetter verlangsamte aber die Bewegungen. 
Es gelang an diesem Tage nicht mehr, die Putna zu überschreiten. Die 
Gruppe Krafft hatte starke, verdrahtete Stellungen vor sich. Die weiteren 
Erkundungen führten General von Falkenhayn zu der Überzeugung, daß 
eine Fortsetzung des Angriffs nicht empfehlenswert sei. Am 10. Januar 
abends meldete er, der Feind sei diesseits des Sereth in einer Art von 
Brückenkopf stehengeblieben. Die Versuche, ihn durch Nachstoßen zu ver- 
treiben, seien nicht geglückt. Die Fortnahme von Nanesti sei nötig, damit 
die 41. Infanterie-Division herausgezogen werden könne. Schwerer würde 
es sein, das Nordufer der Putna zu gewinnen; auch sei nicht abzusehen, 
bis wann das durchgeführt sein könne; taktisch würde es keine Vorteile 
bringen. Sollte trotzdem der Susita-Abschnitt erreicht werden, so könne 
Abtransport von Truppen der Gruppen Morgen und Krafft vorläufig nicht 
in Frage kommen. Es bleibe auch zu bedenken, daß jede weitere Ver- 
zögerung des Übergangs zur Dauerstellung an die schon sehr mitgenommenen 
Truppen außerordentliche Anforderungen stellen würde. Er könne daher 
nur davon abraten und bitte um Entscheidung. 
Anter diesen Umständen erklärte sich die Oberste Kriegs- 
leitung am 10. Januar damit einverstanden, daß nur noch der Brücken- 
köpf bei Nanesti genommen werde. 
An Feldmarschall von Conrad hatte General Ludendorff bereits am 
6. Januar gedrahtet, er habe den Eindruck, daß Gelände- und Witte- 
rungsverhältnisse weiteres Vordringen der Angriffsgruppe Staabs und 
der nördlich anschließenden Teile der ö.-u. I.Armee nicht mehr gestatteten. 
Da auch die Offensive der 9. Armee nicht so weit über Focsani hinaus 
geführt werde, daß dadurch der Gruppe Gerok vorwärtsgeholfen werden 
könne, regte er an, das Vorgehen der Angriffsgruppe Staabs einzustellen,
	        
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