Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien: Vormarsch gegen den Sereth. 
7 Januar von rund 25 Kilometern heftige Gegenangriffe. Im allgemeinen 
konnten diese aufgefangen werden, doch wich auf dem rechten Flügel der 
301. Infanterie-Division die ö.°u. 144. Infanterie-Brigade, in der Haupt- 
fache Landsturm- und Bergwerks-Bataillone, derart aus'), daß eine breite 
Lücke entstand, in die die Russen eindrangen und schließlich den Rimnieul- 
Sarat-Fluß östlich von Obilesti überschritten. Ein Regiment der 41. In- 
fanterie-Division und zusammengeraffte Reserven wurden dem Feind ent- 
gegengeworfen, doch schien in den frühen Nachmittagsstunden die Lage so 
ernst, daß General von Falkenhayn umfassende Maßnahmen gegen 
einen Durchbruch traf: Der Angriff der Gruppe Morgen am Mileovu- 
Abschnitt wurde verschoben; die 12. bayerische Infanterie-Division sollte aus 
der Gegend westlich von Foesani nach Südosten auf Gologanu marschieren, 
die 301. Infanterie-Division dort und bei Obilesti Widerstand leisten. Beim 
Kavalleriekorps Schmettow, bei der 109. und 41. Infanterie-Division waren 
möglichst starke Reserven frei zu machen und bei Rimniceni zu versammeln. 
Von hier und von Gologanu sollten dann die eingedrungenen Russen in 
beiden Flanken gefaßt werden. Doch schon nach einiger Zeit konnte die 
Gruppe Kühne melden, daß sie durch glückliche Gegenstöße den Feind 
bereits zurückgedrängt habe. Aus einem russischen Funkspruch wurde ferner 
entnommen, daß der Gegner nicht an einen Durchbruch großen Stils dachte, 
sondern nur einen örtlichen Erfolg erringen wollte. Das Herausziehen der 
12. bayerischen Infanterie-Division unterblieb. 
Der Angriff der Gruppe Morgen wurde nunmehr für den 7.Januar 
angeordnet. Auf dem rechten Flügel hatten die 216. Infanterie- und 
76. Reserve-Division zunächst den Kampf nur durch Feuer zu führen, 
während auf dem linken Flügel die Entscheidung durch einheitlichen 
Stoß der 12. bayerischen und 89. Infanterie-Division sowie der Division 
Goiginger der Gruppe Krafft gesucht wurde. Der Angriff, der bereits am 
6. Januar mit Eroberung einer von Rumänen und Russen besetzten Höhen- 
ftellung durch das Alpenkorps eingeleitet wurde, hatte vollen Erfolg. Der 
Gegner räumte Foesani und ging auf das nördliche Putna-Afer zurück. 
Die Gruppe Krafft erreichte am 7.Januar unter heftigen Kämpfen die' 
Linie Bolotefti—Vidra. Sie und die Gruppe Morgen hatten insgesamt 
3000 Gefangene gemacht. 
Am Abend meldete General von Falkenhayn: Der Winter 
habe im Armeebereich stark eingesetzt, die Erschöpfung der Truppen habe 
einen hohen Grad erreicht. Dennoch werde mit allen Mitteln angestrebt 
werden, das rechte Sereth- und Putna-Ufer zu erreichen, wo sich die ver- 
>) Ssterr. amtl. Werk, Band V, S. 619.
	        
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