Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien: Vormarsch gegen den Sereth. 
27. Dezember, starke Gegenangriffe ab. Seit dem 22.Dezember hatte die 9. Armee über 
10 000 Gefangene gemacht, 58 Maschinengewehre, zwei Geschütze erbeutet. 
General von Falkenhayn meldete am 27. abends über den 
Erfolg der 9. Armee und die Lage: Man dürfe annehmen, daß die Gefechts- 
fähigkeit der entkommenden Teile des Feindes für absehbare Zeit sehr 
herabgesetzt sei. Solange in der Hauptsache nur rumänischer Widerstand 
südlich des Sereth zu erwarten war, habe mit großer Wahrscheinlichkeit 
auf das Überschreiten des Abschnitts vor Einsetzen des strengsten Winters 
gerechnet werden können. Dies habe sich geändert mit dem Erscheinen 
starker russischer Verbände. Es liege nunmehr die Möglichkeit vor, daß 
die Armee, bevor sie an den Fluß gelange, sicher aber, bevor sie ihn über- 
schritten habe, vom Frost überrascht werde. Die Folgen in dem an Unter¬ 
künften, Verbindungen und Brennmaterialien ganz außerordentlich armen 
Lande, das außerdem von den Russen systematisch verwüstet sei, bedürften 
keiner Schilderung. Schon bei den geringen Kältegraden hätten fortgesetzte 
Biwaks ohne Feuer die Truppen hart mitgenommen. Für die weiteren 
Operationen der Armee müsse geklärt werden, ob der Sereth unterhalb von 
Focsani erreicht werden oder ob dieser Ort eingenommen und das weitere 
Vorgehen dann in nördlicher Richtung erfolgen solle. Die Oberste 
Kriegsleitung entschied: „Wegnahme von Focsani muß angestrebt 
werden. Ob Operation dann noch weiter fortgesetzt werden kann, bleibt 
fraglich. Über den Sereth hinaus vorzugehen, ist nicht beabsichtigt." Damit 
war das Endziel der Operationen gegen Rumänien gegeben. 
Z. Andoperationen bis zum Erreichen der Dauerstellungen. 
Karte 4,Skizze 21. 
a) Entwicklung der Lage und Entschlüsie Ende Dezember 1916. 
In der Dobrudscha gelang es der bulgarischen 3.Armee zunächst 
nicht, den Brückenkopf von Macin zu nehmen. Der Gegner schien hier nur 
noch eineinhalb Infanterie- und eine Kavallerie-Division stark zu sein. Da 
die Säuberung des letzten Winkels der Dobrudscha von entscheidender 
Bedeutung war, wandte sich Generalfeldmarschall von Hindenburg 
an General Iekow, damit dieser persönlich auf die 3. Armee einwirke. 
Währenddessen rückte das halbe türkische VI. Korps nach Harsova — wo 
eine Brücke geschlagen werden sollte —, um zur Donau-Armee zu treten. 
Deren linker Flügel lag noch beiderseits der Bahn nach Braila vor der 
stark ausgebauten feindlichen Stellung bei Filipesti, die am 30. angegriffen 
29. Dezember, werden sollte. In der Nacht zum 29. Dezember aber ging der Gegner vor
	        
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