Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

14 Die neue Oberste Heeresleitung. 
8. September, länder eine englische Landung verhindern wollen, seien sie dazu aber 
fraglos in der Lage. Auf des Generalfeldmarschalls Frage, wie es mit 
Vliffingen stehe, antwortete Admiral von Schröder: Es war verfallen, 
jetzt sei es wieder etwas aufgebaut. 
General Ludendorff stellte dann zur Erörterung, was die Westfront 
zur Beschaffung von Reserven und für weitere Reuformationen^) hergeben 
könne, und schickte dazu voraus: „Unsere Hauptaufgabe ist, die rechtzeitige 
Ablösung der Kampftruppen sicherzustellen und Reserven zu bilden. 
Als der Generalfeldmarschall und ich die Oberste Heeresleitung übernahmen, 
waren keine Reserven vorhanden. Wir müssen uns an der Somme einer 
starken Überlegenheit erwehren, wir müssen bei Verdun starke Angriffe 
abschlagen und im Westen überall defensiv bleiben. Auch im Osten müssen 
wir uns einer großen zahlenmäßigen Überlegenheit erwehren. Wo deutsche 
Truppen stehen, ist die Lage gesichert, wo österreichische stehen, wird sie 
immer zweifelhaft sein"). Für Volk und Armee haben wir einen taktischen 
Crsolg nötig." Deshalb seien Operationen gegen Rumänien beabsichtigt, 
die dort gründliche Ausräumung schaffen. Sie feien vielleicht möglich, da 
die bisherigen Kämpfe gezeigt hätten, daß die rumänische Armee schlecht sei. 
Also bestehe Hoffnung. Daher müßten weitere Kräfte aus der Front heraus- 
gezogen werden. Cr kenne die vielen Nachteile, aber es müsse geschehen. 
„Wir dürfen uns nicht erdrücken lassen." 
Dann stellte er fest: Die 4. Armee könne nach Bildung von zwei 
Landwehr-Divisionen^) drei Divisionen für den Westen stellen. Die Heeres- 
gruppe Deutscher Kronprinz müsse zwei Divisionen als Reserve haben; da 
ihre Armee-Abteilungen Strantz und A dem gegenüberstehenden Feinde 
um je eine Division überlegen wären, müßten sie imstande sein, je eine 
Division herauszuziehen. 
Daraus ergaben sich Erörterungen über die Lage bei den drei Armee- 
Abteilungen des deutschen linken Heeresflügels: 
Oberst Wild als Generalstabschef der Armee-Abteilung 
Strantz hielt das Herausziehen von Kräften nicht für möglich. Cr wies 
darauf hin, daß man eigene und feindliche Divisionen nicht ohne weiteres 
vergleichen könne. Reben drei Regimentern für neue Divisionen habe die 
Armee-Abteilung in den letzten Monaten 40 Bataillone abgegeben. Die 
Form der Front müsse bedacht werden. Die Franzosen seien jederzeit in der 
Lage, ihre Reserven bei Bar le Due und Verdun einzusetzen. „Werfen 
i)S. 30 f. 
2) S. 3, Anm. 3. 
3) S. 31.
	        
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