Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien: Vormarsch gegen den Sereth. 
24. und wurde das Kavalleriekorps Schmettow eingesetzt, um dort befindliche Teile 
W.Dezember. ^ jInfanterie-Division für den Kampf westlich des Sees freizumachen. 
Der linke Flügel der Gruppe Krafft erzielte Fortschritte; die Kampfverhält- 
nisse im Gebirge erwiesen sich aber als so schwierig, daß davon unmittelbare 
Einwirkung aus den Gegner in der Ebene in den nächsten Tagen nicht zu 
erwarten war. Am 25.Dezember änderte sich die Lage nicht wesentlich. Der 
Gruppe Morgen fehlte es an Munition. Bei der Gruppe Krafft hatte sich 
das Alpenkorps an die feindliche Stellung südwestlich von Dumitresti 
herangearbeitet, einige Höhen genommen und Anschluß an die Gruppe Gerok 
nordwestlich von Neculele hergestellt. Der Nachschub drohte erneut zu 
stocken. Die einzige feste Straße der 9. Armee, Ploesti—Buzau, war für 
Lastkraftwagen unbrauchbar geworden, die gleichlaufende Bahnlinie zwar 
wieder hergestellt, aber noch wenig leistungsfähig. 
Bei der Gruppe Gerok konnte General de Ruiz, der am 24.De¬ 
zember mit seinem rechten Flügel bis in die Gegend südwestlich von Rereju 
gelangt war, in den nächsten Tagen bei sich verstärkendem Widerstand nur 
noch örtliche Erfolge erringen. 
Feldmarschall von Conrad wies in Pleß darauf hin, der starke 
feindliche Widerstand laste vermuten, daß die Rüsten nach voller Ab- 
lösung der Rumänen und unter Heranziehung weiterer Kräfte von Norden 
und aus der Dobrudscha wohl ihrerseits zum Angriff überzugehen beab- 
sichtigten. Es müsse entschieden werden, ob die Operation fortgesetzt werden 
könne oder die erreichte Front zu befestigen sei. Cr regte an, alle in der 
Dobrudscha entbehrlichen Kräfte ohne Verzug auf das linke Donau-Ufer zu 
führen, denn es scheine der „Erfolg des Feldzuges in der Walachei auf 
dem Spiel zu stehen". Generalfeldmarschall von Hindenburg ließ 
antworten, er teile diese Ansichten vollkommen, glaube aber nicht, daß der 
Erfolg in der Walachei auf dem Spiele stehe. Cr halte vorläufig an dem 
Gedanken fest, daß der Russe in Rumänien geschlagen werden solle. Nähere 
Nachrichten aus der Dobrudscha seien noch nicht eingegangen; die Durch- 
führung des Angriffs in der Richtung auf Galaz—Vraila scheine geboten; 
das türkische VI. Korps sei bereitgestellt, um die Donau bei Harsova 
zu überschreiten. Freimachen des Donau-Weges sei von größter Bedeutung. 
In der Dobrudscha hatten die Vulgaren am 24. Dezember Isac- 
cea besetzt und die Donau-Sicherung von dort stromabwärts übernommen. 
Ihre 4. Division und die Kavallerie-Division gingen gegen den Brücken- 
köpf von Macin vor. Dieser bestand aus mehreren stark ausgebauten 
Stellungen, deren vorderste aus der Gegend westlich von Isaccea über 
Höhe 456 nach Carcaliu verlief. Hier leisteten die Rüsten hartnäckig 
Widerstand.
	        
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