Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

292 Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
I. Dezember, eingetretenen Munitionsmangels. Sie nahm Mihalesti am Argesul und 
sicherte sich links und im Rücken durch westwärts hinausgeschobene Ab¬ 
teilungen. Die Kavallerie-Division meldete mittags aus der Gegend nord- 
westlich von Naipu, daß starker Feind, auf mindestens zwei Divisionen 
geschätzt, in vier Kolonnen aus der Linie Clejani—Flamanda in südöstlicher 
Richtung vorgehe. Um diesen, tief gegen die linke Flanke gerichteten Stoß 
abzufangen, standen zunächst nur die Kavallerie-Division Goltz und die 
türkische 26. Division unter Oberstleutnant Hamid zur Verfügung. Erstere 
bekam Befehl, sich solange als möglich zu halten, die Türken sollten bei 
Prunaru und Draganesti Widerstand leisten. Für den weiteren Verlauf des 
Kampfes mußte nun aber doch auf die bayerische 11, Insanterie-Division 
zurückgegriffen werden; die Oberste Kriegsleitung war jetzt damit einver- 
standen. Die Kavallerie-Division wich allmählich bis Raipu aus; weiter 
rückwärts hielt sich die türkische Division bei Draganesti und nahm abends 
Tarnava. Die 217. Insanterie-Division hatte sich unter dem Schutze einer 
bei Bulbueata heldenmütig Widerstand leistenden Flankendeckung nach 
Stilpu an den Reajlov-Abschnitt zurückgezogen. In ihrem Rücken drang der 
Feind nachts in Valaria ein. 
Generalfeldmarschall von Mackensen hatte am Nachmittag General 
von Falkenhayn dringend um Hilfe für die Donau-Armee ersucht. Auf die 
Weisung des Heeresgruppenkommandos vom 30. November zur Heran- 
ziehung der rechten Flügel-Divisionen zur Donau-Armee hatte General 
von Falkenhayn am Morgen des 1.Dezember gemeldet, daß zu¬ 
nächst noch keine Änderung in den bis dahin befohlenen Bewegungen ein- 
treten könne. Das Kavalleriekorps setzte befehlsgemäß den Marsch nach 
Nordosten in der Richtung auf Malu Spart fort. Die 11. bayerische Insan¬ 
terie-Division überschritt den Glavacioeu zwischen Vlejesti und Baciu in 
nordöstlicher Richtung, die 115. wurde erst am Morgen des 2. Dezember bei 
Brosteni erwartet, die 109. befand sich im Marsch auf Malu Spart, also 
schon in der ihr vom Heeresgruppenkommando zugedachten Richtung. Gegen 
Mittag erhielt General Kühne Weisung, die Maßnahmen, die zur Heran- 
ziehung der 115. Insanterie-Division und zur Unterstützung des linken 
Flügels der Donau-Armee nötig seien, selbständig zu treffen; dabei werde 
vorausgesetzt, daß die 109. Insanterie-Division ihren Vormarsch unbeirrt 
fortsetzen könne. General Kühne ließ die 11. bayerische Insanterie-Division 
in der ursprünglich beabsichtigten Richtung nach Nordosten weiter- 
marschieren, und General von Falkenhayn erklärte sich hiermit einver- 
standen, denn er war der Meinung, daß um so größere Teile des vor der 
Donau-Armee stehenden Feindes abgeschnitten werden könnten, je schärfer 
die 9. Armee nach Osten vorstieß. Als dann aber die dringende Forderung
	        
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