Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Unterstellung der 9. Armee unter Generalfeldmarschall von Mackensen. 291 
gekommen waren. Der Einsatz einer russischen Infanterie- und Kavallerie- 
Division südlich von Bukarest wurde in kurzer Zeit erwartet. Angesichts 
der Erschütterung, die bei den rumänischen Truppen angenommen werden 
mußte, hoffte Generalfeldmarschall von Mackensen aber doch, daß ein 
Handstreich auf Bukarest Erfolg haben könne. War das nicht der Fall, 
so durfte er damit rechnen, daß kurzer Artillerieangriff mit Beschießung der 
Stadt zum Ziele führen werde. In jedem Falle aber hielt er die Donau- 
Armee für zu schwach, um die Aufgaben allein zu lösen. Seine erste Wei- 
sung an die 9. Armee vom 30. November abends besagte daher, daß die 
11. bayerische Infanterie-Division in der Richtung auf Mihalesti an den 
linken Flügel der Donau-Armee heranrücken, die 115. Infanterie-Divi- 
sion, die er an diesem Tage westlich von Rosiori de Vede erwartete, ihr 
folgen, und die 109. gegen die West- und Nordwestfront von Bukarest 
vorgehen solle. Die beiden ersteren Divisionen gedachte er in der Folge 
der Donau-Armee zu unterstellen. Leistete die Festung längeren Wider- 
stand, so sollte diese südlich, die 9. Armee nördlich an ihr vorbeistoßen. 
Der Obersten Kriegsleitung aber schien das Abziehen der 
11. bayerischen Infanterie-Division aus ihrer Vormarschrichtung nördlich 
an Bukarest vorbei und ihr Übertritt zur Donau-Armee nicht erwünscht, 
da sie die rumänischen Hauptkräfte und weitere russische Verstärkungen 
nördlich der Hauptstadt annahm. Sie wies deshalb darauf hin, daß mög- 
lichst starke Kräfte zwischen Bukarest und Ploesti vorgeführt werden 
müßten; das sei auch die beste Sicherung der Donau-Armee. General- 
seldmarschall von Mackensen glaubte aus diesem Eingreifen in seine Maß- 
nahmen zu ersehen, daß man kein Vertrauen zu seiner Führung habe, und 
wurde entsprechend vorstellig. Generalfeldmarschall von Hindenburg ver- 
sicherte ihm, daß dem nicht so sei, doch müsie die Oberste Kriegsleitung sich 
vorbehalten, abweichende Ansichten zur Geltung zu bringen. 
Die Kämpfe vom 1. bis Z.Dezember. 
An der Front der Donau-Armee ergaben sich bereits am 1. De- t.Dezember, 
zember starke Spannungen. Auf dem rechten Flügel und in der Mitte 
hatten die bulgarische 1. und 12.Division Gelände gewonnen. Mittags 
aber wurden in der rechten Flanke östlich von Eomana Kosaken gemeldet, 
dann gingen die Seitendeckungen vor russischer Infanterie zurück. Ver- 
stärkungen wurden vom südlichen Donau-^lfer über Giurgiu herangezogen. 
Auf dem linken Flügel setzte die 217. Infanterie-Division unter General- 
major von Gallwitz gen. Dreyling den Angriff fort trotz der Unsicherheit in 
ihrer linken Flanke, der Erschöpfung ihrer Infanterie (ein Reserve-Jäger-, 
ein Landwehr- und ein Landsturm-Regiment) und des bei ihrer Artillerie 
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