Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Vormarsch auf Bukarest: Erfolge der 9. Armee. 
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die Gruppe Morgen bis vor Valeni und nordöstlich davon. 1700 Ge- 
fangene und 14 Geschütze wurden eingebracht, die eigenen Verluste waren 
gering. Die ö.-u. 8. Gebirgs-Brigade, die das Ialomita-Tal gewinnen 
sollte, erstieg die Leota-Höhe östlich von Campulung. 
Bei der Gruppe Staads fanden an den Kronstadter Pässen die 
Patrouillen der ungarischen 51. und der an Stelle der 187. Infanterie-Divi- 
sion eingesetzten ö.-u. 24.Infanterie-Division') die feindlichen Stellungen 
auch am 30. November noch stark besetzt. Am Bodza-Paß wurde die 89. In- 
fanterie-Division angegriffen, konnte sich aber halten. 
Weiter nördlich entwickelte sich vom 28. November ab gegenüber der 
Gruppe Gerok sowie im Vereich der ö.-u. 1. und 7. Armee eine 
russisch-rumänische Gegenoffensive, die den Russen örtliche Erfolge brachte, 
für die Rumänen aber ohne Ergebnis blieb"). 
Am 29.November war von der Obersten Kriegsleitung 
beim Oberkommando 9 die Weisung eingetroffen, die Gruppe Krafft solle 
die Richtung auf Pioresti (südlich von Ploesti) nehmen, die Gruppe 
Morgen über Targoviste auf Ploesti; die Gruppe Staabs habe nach dem 
auch vor ihr zu erwartenden Rückzüge des Gegners auf Campina zu folgen. 
Auf den Schutz der dortigen Olanlagen wurde besonders hingewiesen. Am 
gleichen Tage meldete General von Falkenhayn über seine Auf- 
faffung der Lage und seine Absichten: Der rumänische Feldzug werde plan- 
mäßig fortgesetzt; ein entschiedener Widerstandsversuch auf der Höhe etwa 
von und in Bukarest fei nicht wahrscheinlich; Rückzug bis dahin, wo aus- 
reichende russische Unterstützung zur Hand sei, also vermutlich bis in die 
Gegend östlich von Bukarest, fei zu erwarten. Demgegenüber müsse 
deutscherseits unter Festhalten am Vernichtungsgedanken mit allen Kräften 
angestrebt werden, vor Eintritt des strengen Winters, also vor Weih- 
nachten, bis zum Sereth zu gelangen. „Beschleunigen läßt sich aber das 
Vorgehen, nachdem die Lage in Höhe von Bukarest geklärt sein wird, nur 
dadurch, daß man den sich frontal vorlegenden Gegner von vornherein 
umfaßt. Ob dies auf dem rechten Flügel der 9. Armee dann möglich sein 
sollte, ist fraglich. Dagegen wird es durch rechtzeitige Verwendung der 
Gebirgstruppen, denen weder Russen noch Rumänen Gleichwertiges ent- 
gegenzustellen haben, in den Vorbergen auf dem linken Flügel der Armee 
erreicht werden können." 
Die Oberste Kriegsleitung stimmte dem zu, bemerkte aber, es lägen 
keinerlei bestimmte Nachrichten vor, daß ausreichende russische Kräfte bei 
oder dicht östlich von Bukarest die Rumänen stützen könnten. Von rück- 
l)S. 277. — S. 297. 
Weltkrieg, XL Band. 
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