Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Die neue Oberste Heeresleitung. 
5. September, von hier aus im Benehmen mit den Heeresgruppen eingeleitet werden. 
Ich bitte um Mitteilung, ob gegen die Heranziehung abgekämpfter Divi- 
sionen zu Arbeitszwecken Bedenken bestehen. Selbstverständlich soll hier- 
durch an dem Ausbau der rückwärtigen Stellungen der Armeen nichts 
geändert werden." 
Besprechung in Cambrai. 
Unabweisbar drängte sich die Notwendigkeit auf, die Lage der West- 
front durch persönliche Aussprache an Ort und Stelle baldigst unmittel- 
«. September, bar kennenzulernen'). Am 6. September fuhren Generalfeldmarschall 
von Hindenburg und General Ludendorff von Pleß nach dem Westen. 
Unterwegs erreichte sie die Nachricht vom ersten größeren Waffenersolge 
über die Rumänen: Bei der Erstürmung von Tutrakan waren am 6. Sep- 
tember mehr als 20 000 Gefangene und 100 Geschütze erbeutet worden. 
Generalfeldmarschall von Mackensen schätzte die Kampfkraft des neuen 
Gegners nicht sehr hoch ein"). 
8. September. Am 8. September fand unter Leitung des Generalfeldmarschalls eine 
Besprechung in Cambrai, dem Hauptquartier der Heeresgruppe 
Kronprinz Rupprecht, statt, an der die Führer der beiden Heeresgruppen 
und der 4. Armee, sämtliche Generalstabschefs der Heeresgruppen und 
Armeen, als artilleristische Sachverständige General der Artillerie von Lauter 
(Großes Hauptquartiers) und Generalmajor Beeg (Heeresgruppe Krön- 
Prinz Rupprecht) sowie als verantwortlicher Befehlshaber an der flan- 
drifchen Küste der Kommandierende Admiral des Marinekorps, Admiral 
von Schröder, teilnahmen. 
Der Verlauf der Besprechung gibt ein anschauliches Bild davon, wie 
sich die Verhältnisse der Westfront damals darstellten: 
Über den Vortrag des Generalstabschefs der 4. Armee, General- 
leutnants Ilse, fehlen Aufzeichnungen. Zur Frage des Baues neuer rück- 
wärtiger Stellungen hatte diese Armee am 7. September vorgeschlagen, im 
Festungsbau bewährte Unternehmer heranzuziehen. Arbeitskräfte könne das 
Generalgouvernement Belgien aufbringen; bei guter Bezahlung und Ver- 
pflegung würden sie sich in genügender Zahl finden; geringe militärische 
1) Gen. d. Inf. a. D. Wehell berichtete hierzu im März 1937: Cr habe davon 
abgeraten, die Reise nach dem Westen anzutreten, bevor die Abgabe der für Rumänien 
nötigen Truppen befohlen sei, denn im Westen würden die neuen Führer nur Klagen 
und Wünsche hören, die gewiß berechtigt seien, die aber den Entschluß zur Forderung 
von Abgaben unendlich erschweren könnten. 
2) Die Beute stellt sich später als noch erheblich größer heraus. — Räheres S. 204. 
3) Seit 2. Sept. vorübergehend zur Verfügung der Hgr. Kronpr Rupprecht.
	        
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