Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

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Der Feldzug gegen Rumänien: Eroberung der Walachei. 
Division sich sobald als möglich vom Feinde lösen sollte. Der Schneesturm 
erleichterte die Durchführung. Die Division wurde nach Targu-Iiu zurück¬ 
gezogen, um am folgenden Tage in südwestlicher Richtung angesetzt zu 
werden. General von Kneußl mit der 11. bayerischen Infanterie-Division 
gelang es erst am Abend, nach harten Kämpfen, Petrestii zu nehmen. Für 
die 41. und 109. Insanterie-Division hatte General Kühne am Mittag den 
Befehl zum Angriff gegen die feindliche Front gegeben. Durch aufgeweichte 
Wege aufgehalten, schoben sie sich gegen die rumänischen Stellungen vor, 
konnten aber vor Dunkelwerden den Angriff nicht mehr durchführen. 
17. November. Die Nacht zum 17. November brachte verstärkten Schneefall und 
dadurch zunehmende Behinderung der Bewegungen. Die Fernsprech- 
leitungen wurden durch Sturm vielfach zerrissen. Der Generalstabschef der 
Heeresfront Erzherzog Karl, General von Geeckt, der am 16. No¬ 
vember nachmittags in Targu-Iiu eingetroffen war, meldete über seine 
Eindrücke nach Pleß: Der Witterungsumschlag mit starkem Tauschnee werde 
die Kampfhandlungen verlangsamen; die Wege seien nur beschränkt brauch¬ 
bar, das gelte besonders für die Verbindungen in östlicher und südöstlicher 
Richtung. Baldige Gewinnung der Bahn Orsova—Eraiova sei für die 
weiteren Operationen dringend'), deshalb Vormarsch mit starken Teilen 
zunächst nach Süden erwünscht. Diese Richtung sei auch durch den Feind 
gegeben, der nach zunächst schwachem Widerstand sich gestern gestellt habe 
und Verstärkungen zu erwarten scheine; er sei sogar teilweise zum Angriff 
übergegangen und müsse endgültig geworfen werden, bevor die Operation 
in südöstlicher Richtung fortgesetzt werden könne. Das sei auch die Auf- 
faffung des Generals Kühne. Aussehen und Stimmung der Truppen sei 
sehr gut, trotz schlechten Wetters und Unterkommens. Der Pferdeverbrauch 
werde groß werden. Vom Feinde habe man eine geringe Meinung. Die 
vorderen Truppen hätten viele Lebensmittel vorgefunden. Die Nachschub- 
Verhältnisse seien gut geregelt. 
Währenddessen ging der Angriff weiter. Es bestand der Eindruck, daß 
der Gegner auf beiden Flügeln, besonders auf seinem rechten, starke Kräfte 
versammelt habe. General Kühne entschloß sich, die anscheinend schwächere 
Mitte mit dem linken Flügel der 41.und der 109. Infanterie-Division zu 
durchbrechen. Der Angriff hatte Erfolg und entschied die „Schlacht bei 
Targu-Iiu". Die siegreichen Truppen stießen bis in das Eioiana-Tal 
i) Seit 7. Nov. war die Eisenbahn nach Petrozseny wieder in Betrieb, von 
dort eine Feldbahn durch den Szurduk-Paß im Vau. Dieser war aber so eng, daß 
die Feldbahn den Kolonnen- und Truppenverkehr beeinträchtigte, da neben ihr Ve- 
gegnen und Überholen nur an einzelnen Stellen möglich blieb.
	        
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