Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

256 Der Feldzug gegen Rumänien: Befreiung Siebenbürgens. 
IZ, bis 9. Armee auf Onesti, östlich von Oena, angreifen. Diese Befehle waren 
° er* gerade ergangen, als die Oberste Kriegsleitung eingriff, tlm die 
Offensive der inneren Flügel der beiden Armeen einheitlicher Führung zu 
unterstellen, sollte unter Generalleutnant Kühne (Generalkommando z. b. V. 
Nr. 54) eine neue Stoßgruppe gebildet werden. Zu ihr wurden bestimmt: 
8. bayerische Reserve-Division, von der allerdings ein Infanterie-Regiment 
und eine Artillerie-Abteilung bereits zum Alpenkorps am Rotenturm-Paß 
abgezweigt waren, ö.-u. 71. Infanterie- und 1. Kavallerie-Division. Das 
Korps Schmettow war damit aufgelöst). Die Gruppe Kühne sollte zur 
9. Armee treten und über den Oitoz-Paß in das Trotusu-Tal (Onesti) vor- 
gehen. Auch das ö.-u. XKX Korps sollte Vordrucken, „um zum mindesten 
günstige Verteidigungsstellungen auf dem Grenzkamm zu gewinnen und 
Abtransport russischer Kräfte nach der Dobrudscha nach Möglichkeit zu 
verhindern". 
Unterdessen hatte die Heeresgruppe Mackensen in der Dobrudscha am 
24. Oktober Constanze und Eernavoda erreicht und bereitete sich nunmehr 
zum Donau-Äbergang bei Svistov vor^). Diese Lage, der Rückschlag am 
Szurduk-Paß und die Frage des Einsahes in Aussicht stehender weiterer 
Verstärkungen veranlaßten die Heeresfront Erzherzog Karl, 
nochmals die Frage auszuwerfen, wo nunmehr der Durchbruch der 9. Armee 
durch das Gebirge zu erzwingen sei. Die Oberste Kriegsleitung 
'führte aus dem Vereich des Oberbefehlshabers Ost die 41. und 
109. Infanterie-Division heran. Der Gedanke, sie angesichts der Schwierig¬ 
keiten des Gebirgsüberganges aus Siebenbürgen der Heeresgruppe 
Mackensen für den Donau-Mergang zuzuführen, hatte wegen der 
unzureichenden Eisenbahnverhältnisie in Bulgarien aufgegeben werden 
müffen; der Transport hätte drei Wochen gedauert. So rollten die beiden 
Divisionen nach Siebenbürgen. General von Falkenhayn wollte 
beide am Szurduk-Paß verwenden. Das Heeresfrontkommando Erzherzog 
Karl setzte sich für Verstärkung des Alpenkorps oder der Gruppe Morgen 
ein. Die Oberste Kriegsleitung schloß sich trotz des Rückschlages am 
Szurduk-Paß der. Absicht der 9. Armee an. Nach Teschen teilte sie am 
28. Oktober mit: Die Verwendung der beiden Divisionen über Kronstadt 
erscheine zwar strategisch zweckmäßig, die Geländeschwierigkeiten seien aber 
dort und am Rotenturm-Paß so erheblich, daß Gewähr für schnellen 
Erfolg nicht bestehe. Da sie am Szurduk-Paß günstiger wären, werde 
gebeten, beide Divisionen dorthin zu führen. Das Heeresfrontkommando 
aber versuchte nun, das Oberkommando 9 doch noch umzustimmen: „Euerer 
*) Gen. Graf Schmettow übernahm die Kavallerie im Szurduk-Gebiet (S. 265). 
-) S. 214.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.