Volltext: Die Kriegsführung im Herbst 1916 und im Winter 1916/17 : vom Wechsel in der Obersten Heeresleitung bis zum Entschluß zum Rückzug in die Siegfried-Stellung (11. 1938)

Vergebliches Ringen in den Gebirgspässen. 
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Landesgrenze vorzudringen. Am 23. Oktober wurde der heiß umstrittene 
Ort Predeal erobert und über diesen hinaus bis Ende Oktober in breiter 
Front noch zehn Kilometer gegen Sinaia vorgestoßen. Dann lag der Angriff 
zwischen hohen bewaldeten Bergen auch hier fest. 
Die 89. Infanterie-Division, deren Führung General¬ 
major Hans von Velow übernommen hatte, überschritt am 13. Oktober aus 
der Bodza-Straße die Landesgrenze, stieß aber schon bald auf so starken 
feindlichen Widerstand, daß sie am 15. Oktober Befehl erhielt, den Angriff 
einzustellen. 
Auf dem linken Flügel der 9. Armee war die ö.-u. 71.In- 
fanterie-Division des Kavalleriekorps Schmettow am 14. Oktober am Oitoz- 
Paß unter Kämpfen über die Landesgrenze vorgekommen, dann war Still- 
stand eingetreten. Die 3. Kavallerie-Division hielt Verbindung nach Süden 
zur 89. Infanterie-Division, bis sie am 21. Oktober weggezogen und als 
„Deutsche Siebenbürgische Kavallerie-Brigade" zwischen den Gruppen 
Morgen und Staabs eingesetzt wurde; die Verbindung nach Norden zur 
ö.-u. I.Armee lag in der Hand der ö.-u. 1.Kavallerie-Division. 
Bis Ende Oktober war es der 9. Armee also an keiner Stelle 
gelungen, den Weg über das Gebirge zu öffnen. 
Bei der ö.-u. I.Armee war die rechte Flügelgruppe (ö.°u. 
VI. Korps) im Az-Tal und gegen den Gyimes-Paß, die Mitte (ö.-u. 
XXI. Korps) auf den über den Bekas- und den Tölgyes-Paß führenden 
Wegen vorgedrungen. Der linke Flügel (ö.-u. XL Korps) stand rückwärts 
gestaffelt und hatte nach Norden über Iakobeny Anschluß an die ö.-u. 
7. Armee. Am 16. Oktober war die Grenze erreicht worden, an der die 
Rumänen hartnäckigen Widerstand leisteten. 
Seit Mitte Oktober stand aber auch fest, daß der Südflügel der Russen, 
der bisher bei Dorna Watra gelegen hatte, sich weiter nach Süden ver- 
schoben habe; ein russisch-rumänischer Gegenangriff schien sich vorzubereiten. 
Das Heeressrontkommando hielt daher im Einvernehmen mit 
der Obersten Kriegsleitung die von der ö.-u. 7. Armee zur 9. bestimmte 
10. bayerische Infanterie-Division zunächst zurück. Am 18. Oktober lagen 
Nachrichten vor, daß zwei russische Korps im Antransport nach Rumänien 
mit den Anfängen Iassi erreicht hätten'); ihr Einsatz zum Angriff sei südlich 
von Dorna Watra zu erwarten. Am den feindlichen Absichten zuvorzukommen, 
wurde General von Arz angewiesen, mit dem rechten Flügel und der Mitte 
der Armee in der Richtung auf Baeau und das Bistrita-Tal vorzustoßen; 
zur Deckung dieses Vorgehens gegen Süden sollte der linke Flügel der 
') Cs handelte sich um das russ. IV. und XXIV. Korps.
	        
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